Kinder sind zu dick!
Winterthur muss Ernährungsberatung an Schulen einführen

Die Kinder in Winterthur sind zu dick, darum hat das Parlament entschieden, dass eine Ernährungsberatung an den Schulen eingeführt werden muss.
Publiziert: 06.03.2024 um 14:10 Uhr
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Aktualisiert: 06.03.2024 um 15:11 Uhr

Die Schüler in Winterthur müssen dringend abspecken. Sie sind zu dick. Jedes fünfte Kind ist zu schwer. Damit die Pfunde purzeln, hat das Stadtparlament am Montag entschieden, dass es eine Ernährungsberatung an den Schulen braucht, wie der «Landbote» berichtet.

Anstoss für diese Massnahme war die Motion von SP-Politikerin Gabi Stritt. Sie hatte mit Schrecken einen Bericht der Gesundheitsförderung Schweiz gelesen, in dem Winterthur keine gute Figur machte. «Die Zahlen haben mich alarmiert. Vor allem, weil Winterthur im negativen Sinne obenaus schwingt», so Stritt zum «Landboten».

Zum Vergleich: In Winterthur gelten 5,4 Prozent der Mittelstufen-Schüler als adipös und damit krankhaft fettleibig. So viele wie nirgendwo sonst in der Schweiz.

Die Kinder in Winterthur ernähren sich offenbar schlecht. (Symbolbild)
Foto: Shutterstock
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75'000 Franken für die Abnehm-Massnahme

Darum braucht es nun eine Ernährungsberatung. Dem Bericht der Gesundheitsförderung Schweiz zufolge spielen auch die Herkunft und der soziale Stand eine Rolle beim Gewicht. Im Vergleich sind Kinder aus dem Ausland eher zu dick als Schweizer Schüler. Auch zwischen Stadt und Land lassen sich Unterschiede feststellen. In der Stadt leben eher übergewichtige Kinder als auf dem Land. Zudem neigen Kinder, deren Eltern keinen Hochschulabschluss haben, eher zu Übergewicht.

Das soll die Ernährungsberatung für Winterthur ändern. Für die Massnahme werden vom Budget 75'000 Franken verwendet. Wie genau die Ernährungsberatung an den Schulen in Winterthur aussehen wird, ist noch unklar. 

«Die Schule steht in der Verantwortung»

Das Konzept ist übrigens nicht neu. In der Stadt Zürich wird es schon an 15 Schulen umgesetzt. Dabei werden nicht nur die Kinder, sondern auch die Eltern in Sachen gesunder Ernährung aufgeklärt.

«Dort, wo an der Schule gegessen wird, steht die Schule in der Verantwortung, eine kindergerechte und ausgewogene Verpflegung anzubieten», sagte Luzia Müller, Ernährungsberaterin beim Schulärztlichen Dienst der Stadt Zürich, vor drei Jahren zur «NZZ». Darum gibt es Richtlinien für die Eltern, wie zum Beispiel das Frühstück auszusehen hat. Zum Essen ein Getreide- und ein Milchprodukt, zum Trinken Tee oder Wasser. Nicht eingepackt werden darf ein Gipfeli oder ein Brot mit süssem Schoko-Aufstrich.

Fleisch soll es nur in Massen geben und Fisch auch nur ein paar Mal im Monat. Dafür lieber viel Gemüse und Obst, im Idealfall aus der Region. (jmh)

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