Zürcher verhökert Party-Trips ins «coronafreie» Tansania
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«Izzy» deckt auf
Zürcher verhökert Party-Trips ins «coronafreie» Tansania

Kein Corona, dafür Sonne, Strand und Party. Ein Rundum-Spass-Paket in Tansania. Damit wirbt ein Zürcher Veranstalter. Warum das problematisch ist, zeigt das Social-Media-Magazin «Izzy» in einem neuen Video.
Publiziert: 26.02.2021 um 21:27 Uhr
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Aktualisiert: 14.03.2021 um 11:47 Uhr

Es klingt zu schön, um wahr zu sein. Nach Tansania fliegen, in einer Villa leben und dort wilde Partys feiern. Ohne Maske, ohne Abstandsregeln. Denn angeblich ist das afrikanische Land «weitgehend von Corona verschont geblieben». Zumindest wirbt damit ein Zürcher DJ und Veranstalter. Das Versprechen: «Zusammen mit Freunden unvergessliche Momente erleben.» Der sorglose Spass hat allerdings seinen Preis. Ein Ticket kostet stolze 7400 Franken.

Das Problem dabei: Tansania hat sehr wohl ein Problem mit Corona. Offiziell zwar nicht. Aber das liegt daran, dass es keine Zahlen gibt. Denn: Präsident John Magufuli (61) veranlasste im April 2020, dass man die Infizierten einfach nicht mehr zählen soll.

Und so steht das Land auch noch nicht auf der Quarantäne-Liste des Bundesamtes für Gesundheit (BAG). Genau das macht sich ein Zürcher Veranstalter zunutze. Obwohl er genau weiss, wie die Corona-Situation in Tansania ist. Das gesteht er im Gespräch mit «Izzy».

«Izzy»-Moderator Cédric Schild rief den Zürcher DJ und Veranstalter an.
Foto: Screenshot
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«Offensichtlich ist den Veranstaltern eure Gesundheit egal»

Das Social-Media-Magazin rief kurzerhand bei dem Herrn an. Allerdings mit falscher Identität. Moderator Cédric Schild gab sich als Mitarbeiter der Botschaft von Tansania in der Schweiz aus und bedankte sich für die vielen Schweizer, die in seinem Land nun Party machen würden. Reue zeigt der Zürcher Veranstalter während des Gesprächs keine. Er fühlt sich von dem Anruf noch geehrt.

Weil Schild den Mann gerade am Hörer hat, luchst er ihm mit seiner falschen Identität zehn Party-Tickets für das nächste Event im März ab. Seine Cousins hätten Interesse. Und der Schweizer beisst sofort an. Zehn Plätze sind damit schon einmal weg.

«Egal ob Partys in Tansania, Mexiko, Indien oder sonst wo auf der Welt versprochen werden. Offensichtlich ist den Veranstaltern eure Gesundheit egal. Noch schlimmer. In dem Fall versucht man Profit zu machen auf Kosten der Gesundheit der Allerärmsten», erklärt Schild in dem «Izzy»-Video abschliessend. Klar: Auch er vermisst die Zeit vor Corona. Aber durch solche Trips würde die Pandemie nur noch länger dauern. (jmh)

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