Entführt, geschlagen, mit einem Dildo sexuell genötigt
Kosovarinnen quälten Kollegin brutal – nun wehren sie sich vor Obergericht gegen Strafe

Aus Rache entführten vier Kosovarinnen in Kloten ZH ihre damals 21-jährige Kollegin und quälten sie stundenlang – sie sollen sie geschlagen, zu sexuellen Handlungen mit einem Dildo gezwungen und ihr die Extensions abgeschnitten haben. Nun ist der Fall vor Obergericht.
Publiziert: 23.03.2022 um 08:09 Uhr
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Aktualisiert: 23.03.2022 um 14:45 Uhr
Die Angeklagte Lara O. (25) und ihr Anwalt Hugo Werren (69), bekannt als «Dr. Hugo», betreten im Juli 2020 das Bezirksgericht Bülach ZH.
Foto: Philippe Rossier
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Luisa Ita

Mit brutalen Foltermethoden sollen sich vier Kosovarinnen im März 2019 an ihrer Freundin in Kloten ZH gerächt haben: Gemäss Anklage haben sie die damals 21-jährige Mira A.* entführt und die Nacht über festgehalten. Derweil sollen sie ihre Kollegin unter anderem mit einem Dildo gequält haben.

Nachdem sie vom Bezirksgericht Bülach ZH allesamt zu Haftstrafen und zwei Angeklagte zusätzlich zu einem Landesverweis verurteilt wurden, haben drei von ihnen das Urteil ans Obergericht weitergezogen. Sie wollen mildere Strafen und streiten unter anderem ab, sich mit dem Sexspielzeug an ihrer Kollegin vergangen zu haben – sie habe dieses freiwillig benutzt. Der Staatsanwalt wiederum hat Anschlussberufung erklärt und fordert härtere Strafen.

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Mit dem Tode bedroht

Das filmreife Drama hat seinen Ursprung offenbar schon im Herbst 2019: Damals soll Mira A. ihre Kollegin Lara O.* (27) bei den Behörden wegen Kindesvernachlässigung angeschwärzt haben. Die IV-Rentnerin wollte sich dafür bei ihr rächen und heckte einen Plan aus, der am 10. März 2019 laut Anklageschrift auch in die Tat umgesetzt wurde.

Zusammen mit den Schwestern Svea K.* (27) und Dinora K.* (31) sowie der befreundeten Alba Z.* (25) passte Lara O. die junge Frau nachts auf einem Parkplatz in Kloten ab. Die vier Beschuldigten hätten Mira A. unter Gewaltandrohung ins Auto gezerrt und seien mit ihr in den Wald, zum Tankstellen-Shop und später wieder in den Wald gefahren. Unterwegs hätte Svea K. dem Opfer mit der Faust kräftig ins Gesicht geschlagen und ihr gedroht, sie zu erstechen.

Mit dem Dildo gequält

Das Ganze gipfelte gemäss Anklage in der Wohnung einer Beschuldigten damit, dass Mira A. gezwungen wurde, sich einen Dildo einzuführen. Anschliessend habe Svea K. ihr das Sexspielzeug mehrere Male in den Anus gestossen. Die Geschädigte habe grosse Schmerzen gelitten und gebettelt, dass die Pflegeassistentin aufhöre. Doch die Peinigerinnen sollen sie weitergequält haben. Am Ende habe man ihr zudem die Haar-Extensions abgetrennt und herausgerissen.

Kurz nach halb 8 Uhr morgens hatte die Tortur für Mira A. gemäss Anklageschrift endlich ein Ende: Die Beschuldigten setzten sie auf einem Parkplatz in Oberglatt ZH aus, ihr Handy sowie das Portemonnaie mit 350 Franken sollen sie jedoch eingesackt haben.

Das Urteil des Zürcher Obergerichts wird voraussichtlich am Donnerstag erwartet.

* Namen geändert


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