Dübendorf in Aufruhr: Am Dienstag erschien ein Mann mit geladener Waffe am Fischerweg. Dann schoss er auf eine Ente, die in der Glatt schwaderte! Es gab einen lauten Knall, Rauch kam aus dem Gewehr. Passanten liefen davon.
«Es ist ein Skandal», erzählt Davide Grimm, Geschäftsführer der Dübelstein Consulting AG. Sein Büro liegt genau auf der gegenüberliegenden Seite des Tatorts, er hat die Szene gefilmt. «Niemand hat gewusst was abgeht. Die Menschen draussen sind davongerannt, die Kinder hatten Angst.»
«Musste die Ente erlösen»
Eine Mutter habe schliesslich die Polizei angerufen. Blick-Recherchen ergaben, dass es sich um den Dübendorfer Wildhüter handelt. «Offenbar hat man ihn geholt, um eine Ente zu erschiessen», sagt Grimm.
Der Wildhüter aus Dübendorf, Louis Wirtz, bestätigte seinen Waffeneinsatz auf Anfrage von Blick. «Ich musste die Ente erlösen. Sie hatte einen Plastikring um den Hals, konnte nicht mehr essen und hat ganz verlottert ausgesehen. Das Tier war am Sterben», begründet Wirtz seine Schussabgabe.
«Sind für solche Einsätze geschult»
Auf die Frage, ob er nicht das Gefühl habe, mit seinem Einsatz die Bevölkerung in Angst und Schrecken versetzt zu haben, sagte er: «Nein. Ich habe mit Schrot geschossen und einen Kugelfang verwendet. Wir sind für solche Einsätze geschult. Für die Bevölkerung bestand zu keiner Zeit Gefahr.»
Das Gesetz besage, dass man kranke und verletzte Tiere an Ort und Stelle erschiessen müsse, sagt Wirtz weiter. «Wir sind verpflichtet, sterbende Tiere zu erschiessen. Wir dürfen Tiere, denen es schlecht geht, gar nicht mehr transportieren.»
Auf Anfrage von Blick sagt die Zürcher Kantonspolizei, von der Bevölkerung über die Ente informiert worden zu sein und anschliessend den Wildhüter aufgeboten zu haben. (oco/vof)