Die Freikörperkultur (FKK) oder das Nacktbaden ist im Kanton Zürich nicht verboten. An der Thur in Andelfingen ZH gibt es beispielsweise seit Jahren eine FKK-Community – lange Zeit machte diese nie Probleme. Wie «20 Minuten» berichtet, habe sich dies seit der Corona-Pandemie allerdings drastisch verändert.
«Probleme gibt es erst seit etwa zwei Jahren, seit auf Google und Onlineportalen auf den FKK-Platz hingewiesen wird», erklärt ein Naturist der Zeitung. Früher habe es eine klare Aufteilung der Kiesbänke und des Flusses gegeben. «Der untere Teil ‹gehörte› uns, der obere Teil des Flusses Personen in Bikinis und Badehosen.»
Neu besetzen die nackten Schwimmerinnen und Schwimmer den ganzen Flussabschnitt. Auch zwei junge Frauen, die regelmässig mit ihren Pferden die Thur besuchen, fühlen sich von den Blüttlern – laut ihren Angaben vor allem Männer – zunehmend gestört.
«Ich lasse meine Kinder nicht mehr alleine an den Fluss»
Die Situation sei für die beiden Frauen «unerträglich» geworden. «Unsere Tiere lieben das Wasser, das wollen wir ihnen nicht nehmen.» Den FKK-Fans zu entgehen und einfach an einen anderen Teil des Flusses zu reiten, sei kaum möglich.
Die nackten Männer würden immer dreister, so die beiden. Wenn sie vorbeireiten oder ins Wasser gehen, würden die Männer aufstehen und ihnen ihre nackten Körper präsentieren. «Wir werden angeglotzt, sexuell belästigt, und es fallen haufenweise dumme Sprüche.»
Kantonspolizei und Gemeinde sehen keinen Handlungsbedarf
Auf Anfrage der Zeitung schreibt die Kantonspolizei, dass keine Statistik zu entsprechenden Vorfällen geführt werde. Zudem herrsche weder im Kanton Zürich noch in der Gemeinde Andelfingen ein Nacktbadeverbot. Aber: «Wenn sich jemand jedoch in seiner persönlichen Integrität gestört fühlt, handelt die Polizei.» (chs)
