Tag Heuer tappt in Online-Falle
Keine Uhren-Sause auf dem Rütli

Tag Heuer kann morgen nicht auf dem Rütli seine neue Smartwatch vorstellen, weil ein Mitarbeiter die Benutzungsordnung nicht gelesen hat.
Publiziert: 13.03.2017 um 16:14 Uhr
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Aktualisiert: 01.10.2018 um 02:58 Uhr
Lorenz Keller

Es ist eine typische Online-Falle. Bei jeder Bestellung oder Anfrage muss man bestätigen, die AGB gelesen zu haben. Die meisten Internet-User machen das nicht – und klicken trotzdem.

In den meisten Fällen spielt es auch keine grosse Rolle. Ausser man ist Mitarbeiter von Tag Heuer und möchte das Rütli für die Präsentation der neuen Smartwatch Connected Modular 45 buchen. Diese ist für Dienstag, 11.45 Uhr, geplant. Journalisten aus der ganzen Welt sind eingeladen, dazu kommen mit Joshua M. Walden und David Singleton zwei Top-Manager von Intel und Google.

Doch das grosse Uhren-Spektakel von Tag-Heuer-CEO Jean-Claude Biver wird nun nicht auf der mythischen Rütli-Wiese stattfinden, sondern in Brunnen SZ. Die bereits verschickten Einladungen mussten vor drei Tagen korrigiert werden.

Tag-Heuer-Chef Jean-Claude Biver kann die neue Smartwatch nicht auf dem Rütli vorstellen.
Foto: AFP
«Das Rütli darf nicht für partikuläre politische Ziele oder kommerzielle Zwecke genutzt werden», steht im Benutzerreglement.
Foto: Keystone

Online-Formular ausgefüllt, Rütli-Ordnung nicht gelesen

Was ist passiert? «Wir erhielten per Online-Formular ein Gesuch für Gruppenbesuche von Tag Heuer», bestätigt Lukas Niederberger, Geschäftsleiter der Schweizerischen Gemeinnützigen Gesellschaft (SGG). Die SGG hat die Wiese im Jahr 1860 der Schweizerischen Eidgenossenschaft «als unveräusserliches Nationaleigentum» geschenkt – und verwaltet sie weiterhin.

Wer das Online-Formular abschicken will, muss bestätigen, dass er die Rütli-Benutzungsordnung akzeptiert. Und dort steht unter anderem, dass das Rütli nicht für kommerzielle Zwecke genutzt werden darf. «Wir gingen darum davon aus, dass es sich um einen internen Anlass handelt», sagt Niederberger.

Der Irrtum wird klar, als plötzlich Journalisten-Anfragen kommen. «Tag Heuer hat tipptopp reagiert und sofort einen neuen Veranstaltungsort gesucht», sagt Niederberger. Der Schweizer Uhrenfirma ist es ein wenig peinlich. Ja, man habe bei der Anfrage einen Fehler gemacht, heisst es.

Das Teaserbild zur neuen Smartwatch von Tag Heuer.
Foto: zVg

Und was kann die neue Tag Heuer Smartwatch?

Egal, ob auf dem Rütli oder in Brunnen direkt am See: Die Fans dürfen sich nach dem Grosserfolg der ersten Tag Heuer Smartwatch auf ein spektakuläres zweites Modell freuen.

Gerüchteweise ist das Werk austauschbar: Aus der Smartwatch wird mit einem Handgriff also eine analoge Uhr und umgekehrt. Zudem gibts möglicherweise erstmals eine kleinere Variante für Frauen.

BLICK wird morgen von der Uhren-Sause berichten - aus dem schönen Brunnen.

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