«Das hätte ganz dumm enden können»
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Vater des verunfallten Kindes:«Das hätte ganz dumm enden können»

Alessia (6) in Hasle LU von Lieferwagen erfasst – jetzt redet ihr Vater Patrick S. (38)
«Der Lenker hat sich schon mehrfach entschuldigt»

Es ist ein schrecklicher Unfall, der sich in Hasle LU abgespielt hat. Die kleine Alessia (6) wird auf ihren Inlineskates von einem Lieferwagen erfasst - und landet schwer verletzt im Spital. Wie es ihr jetzt geht, das hat ihr Vater Patrick S. (38) nun Blick erzählt.
Publiziert: 19.04.2023 um 17:45 Uhr
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Aktualisiert: 19.04.2023 um 17:58 Uhr
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Ralph DonghiReporter News

Es ist etwa 15.10 Uhr, als letzten Montag laute Schreie an der Oeschtorstrasse in Hasle LU zu hören sind. Kurz darauf sehen Anwohner und Passanten, dass sich nahe einer Baustelle ein Unfall mit einem Lieferwagen ereignet hat. Sie sehen, dass ein Mädchen schwer verletzt am Boden liegt, sowie eine Frau verletzt ist. Rasch ist klar: Auf der Oeschtorstrasse ist etwas Schreckliches passiert.

«Es war meine Tochter, die von einem Lieferwagen überrollt wurde», bestätigt Patrick S.* (38), der mit seiner Familie in der Nähe des Unfallortes wohnt, gegenüber Blick. Alessia, die gerade mal sechs Jahre alt ist und in den Kindergarten geht, sei vor dem Unfall auf Inlineskates unterwegs gewesen. Die Frau, die dabei gewesen sei, sei das Au-pair.

Das Mädchen erlitt «erhebliche Verletzungen»

Doch wie konnte dieser Unfall bloss passieren? Die Luzerner Polizei sagt am Dienstag, dass ein Lieferwagenlenker rückwärts von einem Vorplatz auf die Oeschtorstrasse fuhr. «Dabei übersah er ein Mädchen, das auf Inlineskates mit einer Begleitperson unterwegs war.» Das Mädchen habe beim Unfall «erhebliche Verletzungen» erlitten und sei durch einen Rettungshelikopter ins Spital geflogen worden. Die Begleitperson sei leicht verletzt worden.

Dieses Bild mit Alessia (6) hat ihr Vater Patrick S. (38) dem Blick zur Veröffentlichung freigegeben.
Foto: zVg
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Der Vater von Alessia spricht von «dummen Zufällen», die zum Unfall geführt haben sollen. Es sei so gewesen, dass der Lieferwagenfahrer auf der Baustelle nahe der Unfallstelle lediglich «Material abholen wollte». Gleichzeitig hätten Arbeiter auf der Baustelle «mit einem Schlagbohrer Löcher gebohrt». Deshalb habe man «gar nicht gehört, dass der Lieferwagen angelassen wird». Darum sei bei dessen Rückwärtsfahrt auch das Au-pair touchiert worden, so Patrick S. weiter. Seine Tochter sei hinter ihr gestanden und daraufhin «überrollt» worden.

«Sie ist ausser Lebensgefahr»

Wie geht es Alessia heute? Laut ihrem Vater wird sie noch am Mittwoch operiert. «Sie hat eine Hüftfraktur erlitten, die geschraubt werden muss», sagt Patrick S. Das Allerwichtigste für die Familie: «Sie ist ausser Lebensgefahr.»

Gegen den Lieferwagenlenker hegt Patrick S. keinen Groll. «Ich mache ihm überhaupt keinen Vorwurf und bin auch nicht wütend auf ihn, dass dieser Unfall passiert ist», sagt er. Man wisse, wie das mit den grossen Fahrzeugen sei. «Wenn jemand im toten Winkel ist - dann sieht man diese Person einfach nicht.» Zudem habe man beim besagten Lieferwagen hinten nicht rausgesehen. Und: Der Lenker habe sich seit dem Unfall «schon mehrfach bei mir entschuldigt».

Staatsanwaltschaft führt Untersuchung

Bei der Baustelle werden Fragen von Blick nicht beantwortet. Es bleibt deshalb unklar, ob der Lieferwagen zu einer Firma der Baustelle gehörte oder dort lediglich etwas abholte. Auch die Luzerner Polizei gibt auf Nachfrage keine weiteren Auskünfte. Die Staatsanwaltschaft Sursee führe eine Untersuchung.

Der Vater von Alessia ist schlussendlich «froh», dass beim Unfall nichts Schlimmeres passiert sei. Patrick S. weiss: «Das hätte für meine Tochter ganz dumm herauskommen können. Sie hatte wohl gleich mehrere Schutzengel mit dabei.»

*Name bekannt

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