Er trat an Corona-Demo auf
Luzerner Arzt laufen alle Angestellten weg

Fünf Mitarbeiterinnen einer Arztpraxis in Ebikon LU haben gleichzeitig gekündigt. Der Grund: Ihr Vorgesetzter kritisiert öffentlich die Corona-Massnahmen. Andreas Heisler, der Corona-Skeptikern Maskenatteste verteilt, muss seine Praxis nun vorübergehend schliessen.
Publiziert: 20.09.2020 um 16:39 Uhr
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Aktualisiert: 14.04.2021 um 18:32 Uhr

Andreas Heisler ist Facharzt für allgemeine innere Medizin in Ebikon LU. Nun muss er aber seine Praxis schliessen. Denn er hat kein Personal mehr. Die Angestellten haben gekündigt, nachdem der Chef die Corona-Massnahmen kritisiert hatte, schreibt das Portal «Nau». Er stemmt sich gegen die Maskenpflicht.

Heisler kritisiert die Massnahmen nicht nur, er stellt auch Maskenatteste aus. Skeptiker müssen ihm lediglich den Namen, die Adresse, das Geburtsdatum und die AHV-Nummer schicken. Schon gibt es von Heisler ein Schreiben. Konsultation? Hält er nicht für nötig. Diese Woche sagte er zu BLICK: «Für mich gibt es genug gute Studien, die sagen, dass Masken im öffentlichen Verkehr und in den Geschäften ausserhalb des Spitals eher schaden.»

So schummeln Ärzte bei der Masken-Dispens
20:36
Corona-Skeptiker in Weiss:So schummeln Ärzte bei der Masken-Dispens
Andreas Heisler, Facharzt für Allgemeine Innere Medizin FMH, glaubt nicht an die Wirkung der Masken. Seine Angestellten haben darum gekündigt.
Foto: zvg
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«Ich bin normaler Schulmediziner»

Sich selber sieht er nicht als Skeptiker. «Ich bin normaler Schulmediziner, ich impfe und ich sehe mich dem Wohl meiner Patienten verpflichtet. Darum bin ich Skeptiker der unverhältnismässigen Massnahmen, die ihnen schaden», sagt er zu «Nau».

Der Arzt besucht rege die Corona-Demos im Lande. Nun folgen die Konsequenzen. Die gesamte Belegschaft – zwei Ärztinnen und drei Praxisassistentinnen – reicht die Kündigung ein. «Die Mitarbeiterinnen vertreten eine andere Meinung, weshalb sie nicht mehr mit mir arbeiten wollen.» Sie würden ihm vorwerfen, «die Politik in die Praxis geholt zu haben.»

Er halte jedoch weiter an seinen Ansichten fest. Im Oktober will er die Türen für die Patienten wieder öffnen. Eine neue Mitarbeiterin habe er bereits gefunden. Diese müsse seine Überzeugungen nicht teilen, «aber meine Haltung akzeptieren.» (man)

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