Besitzer (79) gibt auf
Geister-Raststätte am Walensee wird endgültig verfallen

Er lässt alle Hoffnung fahren: Der Besitzer der berühmten Autobahnraststätten am Walensee, Heinz Peter Moravcik (79), gibt den Kampf für ein neues Projekt auf.
Publiziert: 12.05.2021 um 09:20 Uhr
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Aktualisiert: 12.05.2021 um 11:45 Uhr

Seit 17 Jahren steht die ehemalige Raststätte am Walensee leer: Der Betonbau, direkt an den Fels errichtet, gilt als Schandfleck der Region. Ideen zur Nutzung gabs viele, realisiert werden konnte keine.

Der Toggenburger Unternehmer Heinz Peter Moravcik hatte die Raststätte für 800'000 Franken gekauft, doch er biss sich an den Behörden und den Auflagen die Zähne aus. Der zu kurze Beschleunigungsstreifen war ein Problem, der zu geringe Abstand zur Strasse ebenfalls. Diese und weitere Hürden verhinderten ein neues Projekt. Jetzt sagt er zum «Regionaljournal Ostschweiz»: «Dann bleib ich halt darauf sitzen.»

«Es macht keinen Sinn zu streiten»

Moravcik selbst sagt zum Sender, dass «alles vorhanden» gewesen wäre, aber das Bundesamt für Strassen (Astra) stehe «auf der Bremse». Einst habe er gar selbst im zerfallenden Betonbau wohnen wollen – auch das sei nicht möglich gewesen. Jetzt sei er nicht mehr optimistisch, sondern «realistisch». Den Kampf wolle er nicht mehr weiterführen, dafür sei er schlicht zu alt.

Seit 17 Jahren verlottert die Raststätte am Walensee.
Foto: Sven Thomann
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«Es macht keinen Sinn, zu streiten. Wenn ich nach zehn Jahren gewinnen sollte, und solange können die das locker durchziehen, kostet das ein Schweinegeld und wie das dann ausgeht, weiss auch keiner.» Vielleicht sehe alles anders aus, wenn er erst 30 Jahre alt wäre. Vielleicht würde er dann noch die Ärmel hochkrempeln, aber «das bin ich nicht».

Immobilie wird verfallen

Nun lässt er die Liegenschaft verfallen. Als Geschäftsführer der Gesellschaft, die für die Immobilie gegründet wurde, werde diese nach seinem Tod an seine entfernten Verwandten übergehen. Was die damit anstellen, sei ihm einerlei. Kinder hat der 79-Jährige selbst keine.

2017 wurde der kleine Rastplatz direkt am See geschlossen. Eine Zufahrt ist nun unmöglich, was potenzielle Käufer zusätzlich abschreckt. Mittlerweile kommt man nur noch mit dem Velo oder zu Fuss zur maroden Raststätte.

Das Gebäude wird somit von Jahr zu Jahr mehr verfallen. Eine Gefahr für Autofahrer bestehe aber keine, wie das Astra «20 Minuten» mitteilt. Sobald dies der Fall wäre, werde das Astra entsprechende Massnahmen zur Sicherung des Autobahnverkehrs einleiten. (neo)

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