«Tannzapfen-Alois» hats im Blick vorhergesagt!
Dieser Muotathaler Wetterschmöcker ahnte «viel Hudelwetter»

Die Zürcher sollen sich nicht so über ein paar umgestürzte Bäume aufregen. Das sagt der kultige Muotathaler Wetterschmöcker Alois Holdener. «Tannzapfen-Alois» sah das Hudelwetter schon im Mai im Blick voraus – doch sieht schon bald schöne und heisse Tage nahen.
Publiziert: 14.07.2021 um 05:27 Uhr
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Aktualisiert: 14.07.2021 um 11:46 Uhr

Wetterschmöcker Alois Holdener (66) hat die Insekten, Tannzapfen und Fichtensamen im Schnee richtig gelesen. Der Hobbymeteorologe aus dem Schwyzer Muotathal mit dem Spitznamen «Tannenzapfen», weil diese ihm die wichtigsten Wetterindizien geben, hat mit seiner Sommerprognose all seine Kollegen ausgestochen. Seine fünf älteren Wetterschmöcker-Kollegen sagten einen trockenen Sommer voraus. Nicht so Holdener. Er sah das Unwetter kommen. In seiner Juli-Vorhersage heisst es: «11. bis 23. Juli: Viel Hudelwetter, nicht beständig.»

Schon im Mai beteuerte «Tannzapfen-Alois» gegenüber Blick: «Wer noch keine neue Badekleider gekauft hat, kann dies bleiben lassen, denn so oft werden wir sie in der Schweiz nicht brauchen können» - und er ergänzte: «Der Sommer fällt ins Wasser.»

Geheimrezept Pflanzen

Das Wetterchaos am Dienstag in Zürich überrasche ihn überhaupt nicht, sagte Holdener jetzt der «Aargauer Zeitung»: «Ich bin nicht überrascht. Ich habe ja gesagt, es gibt einen schlechten Sommer.» In der Tat. Der Sommer 2021 macht, was er will, wie der kultige Wetterfrosch Holdener schon vor Wochen voraussagte.

Hobbymeteorologe Alois Holdener (r.) im Kreis seiner Muotathaler Wetterfrösche.
Foto: Keystone
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Sein Geheimrezept: Die Weisheit der Pflanzen. Den schlechten Sommer habe offenbar schon im letzten Jahr vorhergesehen, wie der pensionierte Forstwirt im Juni im «Bärnerbar» fachsimpelte: «Wenn ich im Herbst sehe, dass viele Samen wie Buchennüsse auf der Erde liegen, weiss ich, dass die Bäume mit einem schlechten Sommer rechnen.»

Zürcher sollen sich nicht so aufregen

«Die Natur ist immer ein Jahr voraus», so Holdener, der das Wetter der kommenden Monate von Insekten, Pilzen und eben den Tannzapfen abliest, seinen Spitznamensgebern. Diese zählt er und achtet darauf, wann sie abfallen. Doch wie genau er das Wetter deutet, das bleibt sein Geheimnis.

Die Stadtzürcher sollen jetzt gelassen bleiben, rät Holdener mit einem Augenzwinkern: «Jetzt gewittert es halt einmal in der Stadt Zürich. Wegen ein paar umgefallenen Bäumen soll man nicht so ein Drama machen.» Wenn einem Bauern der Bach über die Ufer trete oder ein Baum umknicke, falle das eben weniger auf, als wenn in der Stadt gleich Trams blockiert seien, sagt Holdener.

Mit seiner Sommer-Vorhersage macht Holdener seinem Titel als Wetterkönig alle Ehre. Deutlich liegt er vor den fünf Mitkonkurrenten seiner «Innerschweizer Meteorologen», wie sich die Wetterschmöcker nennen. Und die letzte Juli-Woche sagt er trotz vereinzeltem Gewittergrollen als «schön und heiss» voraus. Natürlich werde das so. Seine Voraussage zu ändern, das würde dem Wetterpropheten nie in den Sinn kommen. (kes)

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