Zahlreiche Strassen gesperrt
Hohe Lawinengefahr in den Bergen

Der Winter hat sich zurück gemeldet: In den Bergen ist stellenweise bis zu einem Meter Neuschnee gefallen. Die Lawinengefahr ist hoch – im Engadin sogar so hoch, dass Busse und Züge nicht mehr fahren.
Publiziert: 17.01.2015 um 17:40 Uhr
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Aktualisiert: 30.09.2018 um 22:39 Uhr
Winter-Comeback: So verschneit ist die Schweiz
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:Winter-Comeback: So verschneit ist die Schweiz

Das WSL-Institut für Schnee- und Lawinenforschung SLF warnte in seinem Lawinenbulletin vom Samstag vor «grossen Triebschneeansammlungen», die störanfällig sind. Es rechnete mit zahlreichen kleinen und mittleren spontanen Lawinen.

Das SLF riet dringend von Schneesport abseits gesicherter Pisten ab. Im San Bernardino- und im Maloja-Gebiet seien die Verhältnisse auch «für Touren und Variantenabfahrten abseits gesicherter Pisten sehr gefährlich». Im übrigen Alpengebiet herrschte erhebliche Lawinengefahr. Auch hier warnte das SLF davor, die Pisten zu verlassen.

Ein halber Meter Neuschnee

In Sils-Maria GR im Engadin wurden heute Morgen 56 Zentimeter Neuschnee gemessen. In Andermatt UR wuchs die Schneedecke um 24 Zentimeter, in Engelberg OW um 16 Zentimeter und in Ulrichen VS um 12 Zentimeter. Château-d'Oex VD verzeichnete 10 Zentimeter und Meiringen BE erhielt nur 5 Zentimeter Neuschnee, wie der Webseite von MeteoSchweiz entnommen werden kann.

Dafür fielen in La Chaux-de-Fonds NE 26 Zentimeter Schnee. Dieser führte am Samstagmorgen auf der Schiene in Richtung Le Locle wegen umgestürzter Bäume zu kurzzeitigen Verkehrsbehinderungen.

Mehrere Strassen gesperrt

Im Kanton Graubünden waren die Verkehrsbehinderungen zahlreicher: Wegen Lawinengefahr wurde im Engadin der Postautobetrieb zwischen Sils-Baselgia, Dotturas und Maloja eingestellt.

Zwischen Preda und Bever war die Albulalinie der RhB für den Bahnverkehr bis kurz nach 17 Uhr unterbrochen. Die Züge von Chur nach St. Moritz fielen zwischen Bergün und Samedan aus.

Die Bernina-Linie ist zwischen Cavaglia und Cadera wegen umgestürzter Bäume bis am Sonntag gesperrt worden. Zwischen Bernina Suot und Poschiavo fahren Ersatzbusse.

Lange Wartezeiten beim Autoverlad

Auch auf der Strasse war das Engadin nur schwer erreichbar. Da der Julierpass aus Sicherheitsgründen gesperrt wurde, war das Engadin auf Schweizer Seite nur mit dem Autoverlad Vereina erreichbar, wie der Verkehrsinformationsdienst viasuisse heute mitteilte. In der Folge kam es zu langen Wartezeiten von bis zu drei Stunden. Auch der Lukmanier und der Maloja waren sicherheitshalber für den Verkehr gesperrt.

Wegen des schlechten Wetters war die A13 zwischen Thusis-Süd und der Verzweigung Bellinzona-Nord zwischenzeitlich für den Schwerverkehr gesperrt worden. Dieser wurde ab dem Morgen über die A2 umgeleitet. Doch auch die A2 war für den Schwerverkehr zeitweise gesperrt. Gemäss TCS-Webseite herrschten zwischen Amsteg UR und Gotthard-Tunnel wegen des Schnees «schwierige Fahrbedingungen». (SDA/mad)

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