Echinaforce – das sagen Experten zum Corona-Killer
21:34
Blick-TV-Fokus am Mittag:Echinaforce – das sagen Experten zum Corona-Killer

Würde Wodka genauso wirken?
Labor Spiez reagiert auf Echinaforce-Kritik

Das renommierte Labor Spiez hat mit einer Studie eine virentötende Wirkung beim Arzneimittel Echinaforce gegen das Coronavirus bewiesen. Auf Twitter wird die Studie nun angegriffen – das Labor reagiert auf die Kritik.
Publiziert: 14.09.2020 um 16:09 Uhr
|
Aktualisiert: 03.11.2020 um 11:27 Uhr

Das Labor Spiez hat eine Studie veröffentlicht, die dem Pflanzenheilmittel Echinaforce der Schweizer Firma A. Vogel AG eine heilende Wirkung attestiert. Ein Hoffnungsschimmer – der nun heiss auf Twitter diskutiert wird.

Der grosse Kritikpunkt im Internet: Das Mittel habe einen hohen Alkoholgehalt. «Dann wollen Sie mir also sagen, dass 65 Prozent Ethanol das Virus tötet? Erstaunlich, dass wir nicht früher darauf gekommen sind. Verwenden wir jetzt Ethanol in Handdesinfektionsmitteln?», fragt ein Twitter-User ironisch.

Der Vorwurf: Jeder Alkohol, wie auch der in Desinfektionsmitteln, tötet in der entsprechenden Konzentration Viren ab. Die Heilpflanze selber, die in Echinaforce gegen Viren wirken soll, hätte für den Test damit keinen Einfluss, das Ergebnis der Studie wäre nichts Neues. «Ich vermute, Wodka würde auch funktionieren?», wird auf Twitter gefragt.

Das Labor Spiez hat mit einer Studie eine virentötende Wirkung beim Arzneimittel Echinaforce gegen das Coronavirus bewiesen.
Foto: zVg
1/8

Pflanzenheilmittel wurde verdünnt getestet

Kritik, die das renommierte Labor Spiez nicht unkommentiert lässt. Auf Twitter antworten die Verantwortlichen: «Wir haben das Mittel natürlich in der entsprechenden Verdünnung als Kontrolle getestet.» Demnach wurde in der Petrischale also nicht mit hoher Alkoholkonzentration experimentiert, wie unterstellt wurde.

Das Labor Spiez klärt aber weiter auf: «Die Übertragung der Ergebnisse einer In-vitro-Studie auf die Wirksamkeit am Menschen ist wissenschaftlich nicht zwingend. Daten aus einer In-vitro-Studie sind kein Beweis für die Wirksamkeit eines Wirkstoffs am Menschen.»

Das bedeutet: Was in der Petrischale getestet wurde, muss nicht beim Menschen gelten. Eine Expertin für Naturstoffchemie und Phytopharmazie gibt sich zur Wirkung von Echinaforce gegen Corona dennoch vorsichtig optimistisch. (euc)

Hinweis der Redaktion

Die Wirkung von Echinaforce gegen das Coronavirus ist bisher nur im Labor an Zellkulturen (in-vitro) erwiesen. Dies sagt noch nichts darüber aus, ob und in welchem Ausmass das Mittel gegen das Coronavirus beim Menschen nützt. Als «Corona-Medikament» ist es ausdrücklich nicht zugelassen, wie die Heilmittelbehörde Swissmedic betont – mehr Infos finden Sie unter diesem Link.

Die Wirkung von Echinaforce gegen das Coronavirus ist bisher nur im Labor an Zellkulturen (in-vitro) erwiesen. Dies sagt noch nichts darüber aus, ob und in welchem Ausmass das Mittel gegen das Coronavirus beim Menschen nützt. Als «Corona-Medikament» ist es ausdrücklich nicht zugelassen, wie die Heilmittelbehörde Swissmedic betont – mehr Infos finden Sie unter diesem Link.

Mehr
So wirkt das Korbblütler-Extrakt

Das Pflanzenheilmittel Echinaforce wird vom Naturheilmittelunternehmen A. Vogel AG in Roggwil TG verkauft. Den Wirkstoff Echinacea gewinnt die Firma aus dem Roten Sonnenhut, einem Korbblütler aus Nordamerika. Das Mittel wird schon seit Jahren zur Stärkung des Immunsystems bei Erkältungskrankheiten rezeptfrei in Apotheken verkauft. Die Wirkung war umstritten, obwohl bereits 2012 eine erste Studie eine Wirkung gezeigt hatte. So senkte Echinaforce bei einer Testgruppe von 770 Personen das Risiko einer Erkältung um 26 Prozent. Bei einer Studie mit 200 Kindern senkte das Mittel die Fiebertage, während einer Erkältung gar um 67 Prozent. Echinaforce gibt es als Tabletten, Tropfen und Hot Drink. Die Preise reichen von 18 bis 50 Franken, je nach Produkt und Grösse der Packung.

Das Pflanzenheilmittel Echinaforce wird vom Naturheilmittelunternehmen A. Vogel AG in Roggwil TG verkauft. Den Wirkstoff Echinacea gewinnt die Firma aus dem Roten Sonnenhut, einem Korbblütler aus Nordamerika. Das Mittel wird schon seit Jahren zur Stärkung des Immunsystems bei Erkältungskrankheiten rezeptfrei in Apotheken verkauft. Die Wirkung war umstritten, obwohl bereits 2012 eine erste Studie eine Wirkung gezeigt hatte. So senkte Echinaforce bei einer Testgruppe von 770 Personen das Risiko einer Erkältung um 26 Prozent. Bei einer Studie mit 200 Kindern senkte das Mittel die Fiebertage, während einer Erkältung gar um 67 Prozent. Echinaforce gibt es als Tabletten, Tropfen und Hot Drink. Die Preise reichen von 18 bis 50 Franken, je nach Produkt und Grösse der Packung.

Mehr
Fehler gefunden? Jetzt melden
Was sagst du dazu?