So sieht die gefährliche Strasse aus
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Ohne Trottoir:So sieht die gefährliche Strasse aus

Gemeinde Gamsen reagiert auf Forderung von Eltern
Kinder bekommen Taxiservice – weil Schulweg zu gefährlich ist

Eltern aus Gamsen forderten, dass der Schulweg für ihre Kinder sicherer sein muss. Ihr Vorschlag: Die Dorfstrasse zu einer 30er-Zone erklären. Die Gemeinde hat jetzt reagiert, aber die Eltern sind trotzdem weiterhin unglücklich.
Publiziert: 10.08.2023 um 17:56 Uhr
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Aktualisiert: 10.08.2023 um 18:52 Uhr
Stefan Andres (l.) und Pascal Zenklusen auf der Alten Landstrasse in Gamsen VS. Ein Trottoir gibt es hier auf der rund 800 Meter langen Strasse nicht.
Foto: Martin Meul
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Sie haben Angst, dass ihren Kindern etwas auf dem Weg in die Schule passiert. Darum forderten Stefan Andres (39) und Pascal Zenklusen (42) aus Gamsen VS, einem Ortsteil der Stadtgemeinde Brig-Glis, dass die Behörden reagieren.

Kein Wunder: Die alte Landstrasse durch Gamsen ist schmal, es fehlen Trottoirs. Auf einer Strassenseite ist lediglich mit gelber Farbe ein Streifen für Fussgänger markiert. «Die Autos fahren nur wenige Zentimeter neben den Kindern vorbei», sagte Zenklusen im Juli zu Blick. Und die Autos sind relativ flott unterwegs. Auf der alten Landstrasse gilt Tempo 50. Die Väter schlugen deswegen vor, dass das Tempolimit auf 30 km/h gesenkt wird.

«Die Lösung ist nicht aus Goodwill entstanden»

Monatelang kämpften die Eltern für mehr Sicherheit auf dem Schulweg ihrer Kinder. Zunächst geschah aber nichts. Jetzt hat die Gemeinde reagiert. Die Lösung: ein Taxidienst. Mit dem neuen Schuljahr kommt ein Kleintaxi zum Einsatz. Kostenpunkt pro Jahr: 20'000 Franken.

Der Taxidienst ist auf vier Jahre befristet. Dann soll die Sanierung der Dorfstrasse vollendet sein. «Die Lösung ist nicht aus Goodwill entstanden, sondern weil sie zwingend notwendig ist. Die Sicherheit der Kinder geht vor», sagt Stadtrat Patrick Amoos zum «Walliser Boten».

Eine Analyse der Beratungstelle für Unfallverhütung und einem Juristen, die Amos in Auftrag gab, kam zu dem Ergebnis, dass der Bereich der beiden Bushaltestellen für Kinder im Alter von 4 bis 6 Jahren gefährlich sei. Daher wurde dringend empfohlen, entsprechende Massnahmen zu ergreifen.

Gemeinde prüft Petition

Das hat der Stadtrat mit dem Taxiservice getan. Doch zufrieden sind die Eltern damit nicht. «Leider sind wir noch nicht am Ziel. Natürlich sind wir sehr erfreut über das Kleintaxi für die 4- und 5-jährigen Kinder», sagt Stefan Andres zum «Walliser Boten».

Trotzdem fordert er weiterhin, dass das Tempolimit reduziert wird. Schliesslich sei das Warten an der Haltestelle weiterhin gefährlich, wenn die Autos mit 50 km/h dort vorbeifahren. Die Eltern haben daher eine Petition lanciert, um die Dorfstrasse in eine 30er-Zone zu verwandeln. Diese werde jetzt ausgewertet, erklärt Stadtrat Michael Graber. (jmh)


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