Nach Vorwurf des sexuellen Missbrauchs
Interims-Abt von Saint-Maurice tritt vorläufig zurück

Der Interims-Abt von Saint-Maurice (VS), Roland Jaquenoud, tritt nach dem Vorwurf des sexuellen Missbrauchs vorübergehend von seinem Amt zurück. Ein von Rom ernannter apostolischer Delegierter wird die Gemeinschaft leiten.
Publiziert: 23.11.2023 um 17:02 Uhr
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Aktualisiert: 23.11.2023 um 17:15 Uhr

Dies gab die Abtei an einer Medienkonferenz am Donnerstag in Bex VD bekannt. Antoine Salina, Mediensprecher der Chorherren von Saint-Maurice, las vor den Medien eine Stellungnahme von Jaquenoud zu den Vorwürfen gegen ihn vor. Jaquenoud wies darin die von Medien erhobene Anschuldigung zurück, er habe in der Vergangenheit einen Novizen missbraucht. Das Verhältnis zwischen ihm und dem damals volljährigen Novizen sei einvernehmlich gewesen, erklärte er.

Laut Salinas handelt es sich dabei um einen bekannten abgeschlossenen Fall. Gegen Jaquenoud wurde wegen dieses Verhältnisses vor rund 20 Jahren eine kirchenrechtliche Untersuchung eröffnet. Weil sein Verhalten nicht vereinbar mit der Kirche gewesen sei, sei er als Strafe vorübergehend aus der Abtei ausgeschlossen worden. Eine zivilrechtliche Untersuchung zum Fall habe es nicht gegeben.

Jaquenoud wurde im September von seinen Mitbrüdern zum Interimsabt gewählt, nachdem der eigentliche Abt Jean Scarcella ebenfalls wegen Missbrauchsvorwürfen sein Amt vorübergehend zur Verfügung gestellt hatte.

Mediensprecher Antione Salina (im Bild) informiert über den vorübergehenden Rücktritt des Interims-Abt von Saint-Maurice, Roland Jaquenoud wegen Missbrauchsvorwürfen.
Foto: JEAN-CHRISTOPHE BOTT

(SDA)

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