«Das Tier war krank und stark abgemagert»
Wildhüter erschiesst Luchs in Walliser Wohngebiet

Im Wallis schoss ein Wildhüter einen verletzten Luchs ab. Zuvor meldeten Bewohner in Naters den Behörden mehrmals Sichtungen des Tiers.
Publiziert: 25.03.2024 um 19:21 Uhr
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Aktualisiert: 25.03.2024 um 19:54 Uhr

Er soll in Naters VS durch ein Wohngebiet gestreift und auf einen Balkon geklettert sein: Im Wallis meldeten Bürger in den letzten Wochen immer wieder Luchs-Sichtungen. Die Gerüchte hielten sich hartnäckig – und sorgten in der Region für Aufruhr. Jetzt ist klar, was es mit dem Luchs auf sich hat.

Die Walliser Dienststelle für Jagd, Fischerei und Wildtiere (DJFW) bestätigte am Montag gegenüber dem Nachrichtenportal Pomona, dass sich ein Luchs im Dorf aufgehalten habe. «Das Tier war offensichtlich verletzt, krank sowie stark abgemagert», zitiert die Zeitung die Behörde. Der Berufswildhüter habe das Tier an Ort und Stelle von seinem Leiden erlöst.

Dass sich ein Luchs in einem Wohngebiet aufhält, ist laut der Dienststelle ungewöhnlich. Es sei ein Anzeichen für ein gesundheitliches Problem beim Tier. Denn: Luchse sind grundsätzlich nachtaktiv und leben «heimlich». In der Paarungszeit zwischen März und Mitte April kann es jedoch vorkommen, dass die Luchse häufiger tagsüber aktiv sind. 

Der Wildhüter erschoss das Tier, weil es offensichtlich verletzt war. (Symbolbild)
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Luchse tauchen wieder vermehrt auf

Der Luchs ist ein Raubtier, das in der Schweiz jahrzehntelang ausgerottet war. Mittlerweile leben im Wallis aber wieder zwischen 20 und 30 Tiere. Der Luchs gilt gemäss Schweizer Jagdgesetz als geschützt. Deshalb wird ein Abschuss des Tieres besonders genau untersucht. 

Das in Naters erlegte Tier befinde sich laut der DJFW mittlerweile im Institut für Fisch- und Wildtiermedizin FIWI der Universität Bern. Die ersten Resultate würden dem Institut bereits vorliegen. «Die ersten Analysen durch das FIWI zeigten neben der offensichtlichen offenen Wunde am Vorderbein zusätzlich eine Infektion, die die Knochen und die Leber angegriffen hat», schreibt die Dienststelle gegenüber Pomona weiter. Das Tier sei nicht überlebensfähig gewesen. 

Die Wildhüter seien speziell auf das Erkennen von Verletzungen und Krankheiten geschult und fundiert ausgebildet. In dem konkreten Fall habe der Wildhüter richtig gehandelt und das Tier erlöst. (ene)

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