«Die grosse Unterstützung und Solidarität hat geholfen»
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Aufräumarbeiten in Saas-Grund:«Die grosse Unterstützung und Solidarität hat geholfen»

3500 Lastwagen sind nötig
Das passiert mit dem Unwetter-Geröll von Saas-Grund

Nach der Unwetter-Katastrophe von Saas-Grund sind die Aufräumarbeiten in vollem Gange. Rund 100'000 Kubikmeter Geröll müssen weg. Die Frage ist nur: wohin?
Publiziert: 10.07.2024 um 10:31 Uhr
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Aktualisiert: 16.07.2024 um 09:26 Uhr

Innert kurzer Zeit fiel jede Menge Regen und verwandelte den Triftbach in Saas-Grund zu einem reissenden Fluss. Und mit den Wassermassen kam Unmengen an Geröll. Rund 100'000 Kubikmeter. 

Jetzt geht es darum, die ganzen Schutt zu entfernen. Etwa die Hälfte des Materials landet auf der ehemaligen Deponie Eyensand, etwa auf halbem Weg zwischen Saas-Almagell und dem Mattmark-Staudamm, wie der «Walliser Bote» berichtet.

Rund 3500 Fahrten braucht es, um die enormen Mengen zu bewältigen. Die Kantonsstrasse in Saas-Grund war durch die bis zu fünf Meter hohen Schuttmassen zweigeteilt, das Tal nicht mehr erreichbar. Dank des 24-Stunden-Einsatzes eines Armee-Bataillons werden die Schutthügel im Dorf langsam kleiner, während sich die Deponie Eyensand stetig füllt.

Die Unwetter-Katastrophe hat Saas-Grund verwüstet. Das Familienhotel Eden wurde zerstört.
Foto: Zvg
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«Sauberes Feinmaterial wurde bereits wieder der Vispa zugeführt»

Gemeindepräsident Bruno Ruppen hofft, dass der Schutt aus dem Triftbach wiederverwendet werden kann, beispielsweise als Baumaterial. Nicht alles kann jedoch recycelt werden. «Sauberes Feinmaterial wurde bereits wieder der Vispa zugeführt», sagt Christine Genolet-Leubin von der Dienststelle für Umwelt, zum «Walliser Boten». Verschmutzter Schlamm aus Kellern muss fachgerecht entsorgt werden.

In der Deponie Eyensand sollen 35'000 bis 50'000 Kubikmeter zwischengelagert werden. Eine Umweltgefahr bestehe laut Genolet-Leubin nicht. Dringender ist der Wiederaufbau der vielen beschädigten Häuser in Saas-Grund. Vielleicht findet das Geröll auch beim geplanten Ausbau des Mattmark-Staudamms Verwendung. Der grösste Erdschuttdamm Europas soll um zehn Meter erhöht werden und spielt eine wichtige Rolle beim Hochwasserschutz im Tal. «Das ist eine Möglichkeit, die wir in Betracht ziehen», so Ruppen.

Die Schäden durch die Unwetter-Katastrophe belaufen sich auf 50 bis 100 Millionen Franken. 1993 war Saas-Grund schon einmal von einem ähnlichen Unwetter überrascht worden: Damals war die Vispa über die Ufer getreten, dieses Mal war es der Triftbach. Ein Projekt zur Sicherung des Triftbachs wird seit «sieben oder acht Jahren» diskutiert, sagte Ruppen weiter.

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