Rekrutierte Mädchen aus der Heimat
Nigerianerin in der Waadt wegen Menschenhandels verurteilt

Eine Nigerianerin ist am Montag in Lausanne wegen Menschenhandels und weiterer Delikte zu einer Freiheitsstrafe von viereinhalb Jahren verurteilt worden. Sie hatte mehrere junge Frauen aus ihrem Heimatland in die Schweiz bringen lassen und zur Prostitution gezwungen.
Publiziert: 26.06.2023 um 12:58 Uhr
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Aktualisiert: 26.06.2023 um 13:59 Uhr

Einige der Mädchen waren noch minderjährig, als die Zuhälterin in den Jahren 2014 bis 2018 die Straftaten verübte. Dabei arbeitete die 34-jährige Frau mit ihrem Lebensgefährten zusammen, aber auch mit Familienmitgliedern, die in der Heimat geblieben waren, um Mädchen aus benachteiligten Verhältnissen zu «rekrutieren». Ihr Partner war bereits 2021 zu derselben Strafe verurteilt worden.

Bevor die jungen Frauen in die Schweiz reisten, wurden sie dem «Juju» unterzogen. Bei diesem Ritual werden den Frauen Blut, Haare, Nagelschnipsel und Schamhaare entnommen. Die Frauen, die sich dieser Zeremonie unterziehen, glauben dann, dass sie unter dem Einfluss schwarzer Magie stehen. Sie sind davon überzeugt, dass ihnen und ihrer Familie Schaden zugefügt werden könnte, wenn sie nicht gehorchen.

(SDA)

Die jungen Frauen aus Nigeria mussten sich jede Nacht und bei jedem Wetter auf der Strasse prostituieren und ihren Gewinn ihren Peinigern übergeben. (Symbolbild)
Foto: Natacha Pisarenko
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