Tödlicher Crash mit Matterhorn-Gotthard-Bahn
Förster Matthias P. (†37) hinterlässt zwei Kinder

Beim tödlichen Unfall mit einem Regionalzug der Matterhorn-Gotthard-Bahn wurde Förster Matthias P. getötet. Er wollte mit seinem Subaru über den Bahnübergang fahren, als der Zug ihn voll erwischte.
Publiziert: 23.08.2018 um 21:03 Uhr
|
Aktualisiert: 10.10.2018 um 21:51 Uhr
Johannes Hillig

Am Dienstagmorgen ertönt in Selkingen VS ein lautes Warnsignal. Ein Regionalzug der Matterhorn-Gotthard Bahn nähert sich einem unbewachten Bahnübergang. Zur gleichen Zeit will ein weisser Subaru über die Gleise fahren.

Am Steuer sitzt Matthias P.* (†37). Den heranrasenden Zug scheint er nicht zu sehen, das Warnsignal nützt nichts. Der Subaru fährt weiter auf den Bahnübergang zu. Sofort leitet der Lokführer eine Notbremsung ein – vergeblich. Der Zug kracht in das Auto. Der 37-Jährige wird schwer verletzt, stirbt noch auf der Unfallstelle.

Der Wald war seine Leidenschaft

Der zweifache Vater wird mitten aus dem Leben gerissen. «Für uns alle unfassbar, müssen wir viel zu früh Abschied nehmen», heisst es in der Traueranzeige der Familie. Und sie schreibt: «Uns bleibt die Erinnerung an einen fröhlichen und herzensguten Menschen.»

Angehörige trauern. Matthias P. (†37) bleibt als herzensguter und fröhlicher Mensch in Erinnerung.
Foto: zVg
1/6

Die Arbeit im Wald und mit dem Holz war seine grosse Leidenschaft. P. nahm regelmässig an Walliser Holzerwettkämpfen teil. Hier konnte er sein Geschick mit der Motor-Säge unter Beweis stellen. Er schaffte es einige Male unter die besten 20. Als Förster hatte er seinen Traumberuf gefunden. Bis zu seinem Tod war er bei einer Walliser Forstfirma als Vorarbeiter angestellt. Dort will man sich zum tragischen Unfall nicht äussern. Der Schock über den plötzlichen Tod ihres Kollegen sitzt noch zu tief.

Auch der Gomser Gemeindepräsident ist geschockt. «Ich kannte ihn gut, er hat einige Arbeiten für die Gemeinde durchgeführt. Es ist sehr traurig, dass er nicht mehr da ist. Mein aufrichtiges Beileid an alle Angehörige», sagt Gerhard Kiechler zu BLICK.

Ist der Bahnübergang gefährlich?

Wie es zu dem tragischen Unfall kommen konnte, ermittelt nun die Walliser Staatsanwaltschaft gemeinsam mit der Schweizerischen Sicherheitsuntersuchungsstelle (Sust). Bislang ist der Bahnübergang zwar nur mit einem Andreaskreuz gesichert, aber gut einsehbar. «Die freie Sicht auf die Strecke beträgt knapp 500 Meter», sagt Matterhorn-Gotthard-Bahn-Sprecher Jan Bärwalde.

Eventuell werde aber der Bahnübergang sicherheitstechnisch nachgerüstet, so Bärwalde. Doch zuerst würden die Ergebnisse der Ermittlungen abgewartet.

* Name geändert

Fehler gefunden? Jetzt melden
Was sagst du dazu?