Organtransport für einen Promi?
Nächtlicher Armee-Einsatz auf Flugplatz Payerne VD

Ein medizinischer Notfall hat in der Nacht auf Mittwoch ein Aufgebot der Armee auf dem Militärflugplatz Payerne VD zur Folge gehabt.
Publiziert: 30.10.2019 um 10:39 Uhr
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Aktualisiert: 30.10.2019 um 11:05 Uhr

Für einen dringenden Organtransport hat die Schweizer Luftwaffe in der Nacht auf Mittwoch den Flugplatz Payerne VD geöffnet. Für Armeesprecher Daniel Reist handelt es sich dabei um «eine Ausnahme, die ziemlich viel Einsatz forderte».

Es sei darum gegangen, einen dringenden Organtransport für eine Operation in einem Westschweizer Spital sicherzustellen. Das Spezialflugzeug aus Spanien sei um 2 Uhr in Payerne gelandet. Ein medizinisches Team habe den raschen Strassentransport zum Spital dann übernommen.

Schlechtes Wetter in Bern, Zürich zu weit

Auf Anfrage der Nachrichtenagentur Keystone-SDA sagte Reist weiter, er habe eine solche Sonderöffnung wegen eines medizinischen Notfalls selber noch nie erlebt. Fluglotsen von Skyguide und eine Equipe der Flugplatzfeuerwehr hätten kurzfristig aufgeboten werden müssen.

Normalerweise landen solche Flugzeuge auf den nationalen Flughäfen. Genf kam gemäss Angaben der Armee aber wegen laufender Unterhaltsarbeiten von Skyguide nicht infrage. Die Piste in Bern-Belp habe wegen der meteorologischen Bedingungen nicht genutzt werden können. Und zwischen Zürich-Kloten und dem Spital hätte der Strassentransport zu viel Zeit beansprucht.

Import aus Spanien

Weitere Details gab das Eidgenössische Departement für Verteidigung, Bevölkerungsschutz und Sport (VBS) nicht bekannt. So bleibt offen, ob es sich bei dem Patienten oder der Patientin um ein ausländisches Staatsoberhaupt handelt, was für ein Organ transportiert wurde und weshalb dieses aus Spanien importiert wurde.

Sicher ist, dass insbesondere Westschweizer Spitäler oft von ausländischen Prominenten für Behandlungen besucht werden. Gerade Personen im Umfeld des internationalen Genf lassen sich regelmässig in der Schweiz operieren.

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