Nach Wahlniederlage im Wallis
Freysinger auf Tauchstation

Das Walliser Wahlvolk hat Oskar Freysinger als Staatsrat abgewählt. An dieser Niederlage hat er zu kauen. Er ist auf Tauchstation.
Publiziert: 20.03.2017 um 14:45 Uhr
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Aktualisiert: 30.09.2018 um 19:32 Uhr
Ruedi Studer

Hart im Austeilen, aber auch hart im Nehmen. So kannte man bisher SVP-Haudegen Oskar Freysinger (57). Doch den jetzigen Tiefschlag aus dem Volk – seine Abwahl aus dem Walliser Staatsrat – vermag er offenbar doch nicht so locker wegzustecken.

Nachdem das Verdikt gegen Freysinger gestern feststand, liess er sich in der Öffentlichkeit nicht mehr blicken. Stattdessen mutierte SVP-Nationalrat Franz Ruppen zu Freysingers Mediensprecher. 

«Es geht ihm den Umständen entsprechend gut. Er verdaut die Niederlage im Kreis seiner Familie und ist für die Medien nicht zu sprechen», sagte Ruppen gegenüber dem Onlineportal «1815.ch». Und weiter: «Die Ursache der Niederlage ist wohl in den Affären Cleusix, San Giorgio und seinen Auftritten bei Anlässen rechtspopulistischer Auftritte im Ausland zu suchen.»

Oskar Freysinger macht die Abwahl als Walliser Staatsrat zu schaffen.
Foto: KEY

«Nicht im Büro»

Auch heute bleibt Freysinger bisher auf Tauchstation. BLICK-Anfragen per Mail und Telefon blieben vorerst unbeantwortet. In seinem Departement heisst es: «Er ist heute nicht im Büro.»

Auch auf Social Media ist Funkstille: Sein letzter Facebook-Eintrag stammt von letztem Samstag um 19.45 Uhr. Der letzte Twitter-Post ist über eine Woche alt. 

Vor elf Tagen sagte Freysinger gegenüber BLICK zu einer möglichen Abwahl: «Wenn es nicht reichen sollte, erfinde ich mein Leben neu». Es sei möglich, dass er sich ganz aus der Politik verabschiede. «Ich habe genug gelitten. Seit 20 Jahren gehe ich durch die Hölle.»

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