Familiendrama im Kosovo – Nachbarin in Villeneuve VD schockiert
«So etwas hätte ich mir nie vorstellen können»

Bei einer Bluttat im Kosovo hat ein Vater sich, seine Frau und die beiden gemeinsamen Söhne getötet. Die Familie lebte in Villeneuve VD und war nur über die Festtage zu Besuch. Im Waadtländer Wohnort ist die Trauer über die Tat gross.
Publiziert: 31.12.2020 um 15:46 Uhr
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Aktualisiert: 11.02.2021 um 17:26 Uhr
Andrea Cattani und Rachel Hämmerli

Der 30. Dezember endete im kleinen Dorf Pozheran im Osten des Kosovo in einer Tragödie: In einem Einfamilienhaus nimmt Fitim S.* kurz vor 18 Uhr eine Pistole in die Hand, erschiesst zuerst seine beiden Söhne Ardit (†23) und Rustem (†19) und seine Frau Bekime S. (†48). Nach der schrecklichen Tat läuft der 45-jährige Familienvater in den Hinterhof des Hauses, dort tötet er sich selbst.

Die Familie lebte seit vielen Jahren in der Waadtländer Ortschaft Villeneuve. In den Kosovo reiste sie jetzt nur über die Festtage. Nun kehrt niemand mehr von ihnen zurück in die Schweiz.

«Das macht mich unheimlich traurig»

Laut kosovarischen Medien soll der Bluttat ein Ehestreit vorausgegangen sein. Die Rede ist auch von einer möglicherweise bevorstehenden Trennung von Fitim und Bekime S. Genaue Details wollten die Ermittler aber noch nicht kommunizieren.

Rustem S. (†19) starb bei dem Familiendrama im Kosovo.
Foto: Screenshot
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Am Wohnort in Villeneuve ist der Schock über die ausgelöschte Familie gross. «Er war immer sehr freundlich, genauso wie seine Frau und die Kinder», sagt eine Nachbarin zu BLICK über Fitim S. «So etwas hätte ich mir nie vorstellen können. Das macht mich unheimlich traurig!»

Auch auf Facebook und auf Instagram macht die Nachricht mittlerweile die Runde. Freunde, Verwandte und Bekannte bekunden in Kommentaren ihr Beileid. «Möge Gott euch drei im Paradies aufnehmen», schreibt jemand zu einem Bild von Bekime S. mit den beiden Söhnen.

Kosovarische Polizei will mit Schweizer Behörden zusammenarbeiten

Um die genauen Umstände der Tat abzuklären, sind die Leichen der vier Familienmitglieder in die kosovarische Hauptstadt Pristina gebracht worden. Das Ergebnis der Obduktionen ist bisher nicht bekannt.

Die örtlichen Ermittler haben angekündigt, eng mit den Schweizer Behörden zusammenarbeiten zu wollen. Niemand aus der Familie sei zuvor bei der Polizei wegen vorherigen Delikten bekannt gewesen.

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