Massnahmen-Kritiker versammeln sich in Freiburg
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Bewilligte Demo:Massnahmen-Kritiker versammeln sich in Freiburg

Skeptiker-Demo nach Freiburg verlegt
«Wir wollen die Wirte-Familie in Zermatt schützen»

In Freiburg haben sich am Samstag mehrere Tausend Menschen versammelt, um gegen die Corona-Massnahmen zu demonstrieren. Blick war vor Ort. Auch in Chur kam es zu einer Kundgebung gegen das Covid-Gesetz.
Publiziert: 06.11.2021 um 17:09 Uhr
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Aktualisiert: 06.11.2021 um 18:36 Uhr

Glockengebimmel, Fahnen, Widerstandsparolen. Für Samstag haben sich die Corona-Skeptiker Freiburg als Bühne für ihren Protest ausgesucht. Am Nachmittag versammelten sich die Teilnehmer für einen Demonstrationsumzug in der Innenstadt.

Mit dabei waren unter anderem Freiheitstrychler, der Verein Stiller Protest, die Organisation Mass-voll mit Co-Präsident Nicolas Rimoldi und Mitglieder der Freien Linken Schweiz. Insgesamt dürfte es sich um mehrere Tausend Demonstranten gehandelt haben.

2000 Teilnehmer in Chur

Die Demonstration stand unter dem Motto «Alle gemeinsam gegen das Covid-19-Gesetz». Sie war bewilligt. Die Teilnehmer skandierten «Freiheit, Freiheit» und schwenkten Schweizerfahnen. Unter Applaus zogen die Freiheitstrychler auf die Place Georges-Python. Das Covid-19-Gesetz führe «zu Ausgrenzung, Diskriminierung und einer Gesellschaft der allgemeinen Überwachung», so die Organisatoren.

Auch die Organisation Mass-voll war vertreten: Co-Präsidentin Viola Rossi und Co-Präsident Nicolas Rimoldi (rechts).
Foto: Karin Frautschi
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Auch in Chur haben sich laut Angaben der Stadtpolizei rund 2000 Personen zu einer bewilligten Kundgebung gegen das Covid-Gesetz eingefunden. Die Besammlung begann um 13 Uhr auf der Turnerwiese. Der anschliessende Protestmarsch führte durch die Innenstadt und danach wieder zurück auf die Turnerwiese. Die Kundgebung verlief friedlich.

Eigentlich wollten die Corona-Skeptiker am Samstag wieder in Zermatt gegen die Schliessung des Restaurants Walliserkanne protestieren. Doch dann sagte Stiller Protest am Donnerstag die Kundgebung ab. Aus «taktischen Gründen», wie es hiess. Man wolle «der Familie helfen und nicht schaden».

Kurz darauf bat auch Rimoldi von Mass-voll seine Anhänger, am Samstag nicht nach Zermatt zu gehen. Die Walliserkanne-Wirte, die am Donnerstag aus der Haft entlassen wurden, würden sich ein paar ruhige Tage wünschen.

«Die Demonstration in Zermatt war für die Familie der Walliserkanne gedacht, die von den Behörden derart unverhältnismässig behandelt wurden», sagte Viola Rossi, Co-Präsidentin von Mass-voll, in Freiburg gegenüber Blick. Nach dieser einschneidenden Woche habe diese etwas Ruhe gebraucht, um sich zu erholen. «Nach Rücksprache mit der Familie haben wir entschieden, dass wir nach Freiburg kommen.»

Abstimmung am 28. November

Im September war es bei einer Anti-Massnahmen-Demo in Freiburg zu einer tumultartigen Szene gekommen. Corona-Skeptiker versammelten sich damals vor dem Kantonsspital Freiburg. Einige von ihnen betraten daraufhin ohne Masken das Gebäude. Es kam zu einem Polizeieinsatz.

Die Abstimmung über das Covid-19-Gesetz findet am 28. November statt. Vier Wochen vor dem Urnengang lag die Unterstützung für die Vorlage laut einer Umfrage bei 69 Prozent. (frk/noo/SDA)

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