Der grosse Lagerkoller von Pfadi, Cevi und Jubla
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Wegen Corona hagelt es Absagen:Der grosse Lagerkoller von Pfadi, Cevi und Jubla

Wegen Corona hagelt es Absagen – gecampt wird trotzdem
Der grosse Lagerkoller von Pfadi, Cevi und Jubla

Dank den neuesten Corona-Lockerungen können Sommerlager unter bestimmten Schutzmassnahmen stattfinden. So darf sich die Pfadi Stäfa-Hombrechtikon ZH auf ihr zweiwöchiges Lager freuen. Die reformierte Kirchgemeinde Zofingen AG dagegen muss auf ihr Segellager verzichten.
Publiziert: 26.06.2020 um 23:16 Uhr
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Aktualisiert: 27.06.2020 um 08:17 Uhr
Carla De-Vizzi

Lange Zeit war unsicher, ob Sommerlager in diesem Jahr durchgeführt werden können. Erst Ende Mai konnten die Jugendgruppen endlich aufatmen: Die Lager können starten! Die Vereine müssen sich jedoch an strenge Schutzregeln halten, die ihnen von den Bundesämtern für Gesundheit und Sport auferlegt werden.

Bei Viviane Lott (22) alias Aviera, Abteilungsleiterin der Pfadi Stäfa-Hombrechtikon ZH, ist die Freude dennoch gross. «Lange herrschte eine angespannte Stimmung, jetzt wissen wir endlich: Unser Abteilungs-SoLa kann stattfinden», sagt die Studentin zu BLICK.

Um alle Schutzmassnahmen umzusetzen, musste die Lagerleiterin umdisponieren: Da das BAG von der Benützung der öffentlichen Verkehrsmittel abrate, reisen sie nun mit dem Car auf den Zeltplatz im Berner Jura. Aviera dazu: «Das ist zwar etwas ‹unpfadilike›, aber immerhin können wir gehen.»

Lange war unsicher, ob Sommerlager dieses Jahr durchgeführt werden können.
Foto: Carla De-Vizzi
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500-Liter-Tank zum Händewaschen

Das Schutzkonzept schreibt auch vor, dass sich vor und nach jeder Aktivität alle die Hände waschen – auf dem Zeltplatz eine Herausforderung. Doch auch dafür haben die Pfadileiter eine Lösung: «Der Bauer, dem die Wiese gehört, stellt uns einen 500-Liter-Tank zur Verfügung.»

Auch die WCs würden in diesem Jahr aus hygienischen Gründen feudaler aussehen: Für das Lager haben die Pfädler fünf mobile Toiletten bestellt, sogenannte Kompotois. «Die Latrine bleibt uns also erspart», schmunzelt Viviane.

Zudem werde darauf geschaut, dass die rund 120-köpfige Truppe unter sich bleibe. «Wir verzichten auf Ausflüge, und es gibt keinen Besuchstag.» Trotz der Abstriche ist Viviane Lott zuversichtlich: «Wir freuen uns alle riesig!» Und: Auch die Eltern seien dankbar, dass die Kinder ins Lager dürfen.

Pfadibewegung Schweiz hat keine Bedenken

Dass das Einhalten der Schutzregeln herausfordernd ist, bestätigt auch Daniela Diener (33), Mediensprecherin der Pfadibewegung Schweiz. Sie sagt zu BLICK: «Uns ist bewusst, dass besonders das häufige Händewaschen in einem Zeltlager schwer zu bewerkstelligen ist.»

Die Pfadis könnten aber auf Alternativen wie Desinfektionsmittel ausweichen. Zudem: «Wir sind zuversichtlich, dass die meisten Abteilungen das Schutzkonzept umsetzen können.»

Dem Segellager den Wind aus den Segeln genommen

Doch nicht allen Jugendgruppen ist zum Jubeln zumute. «Wir mussten unser Segellager diesen Sommer leider absagen», sagt Beat Maurer (52), Sozialdiakon der reformierten Kirchgemeinde Zofingen AG, zu BLICK. Grund: «Die Abstandsregeln können auf dem Boot einfach nicht eingehalten werden.» Zudem hätte das Lager auf hoher See in den Niederlanden stattgefunden, was das Ganze natürlich noch mal erschwere.

Maurer hat es sich mit der Absage des Lagers nicht leicht gemacht. «Es ist natürlich eine grosse Enttäuschung. Besonders weil es das erste Segellager gewesen wäre, das ich organisiert hätte.»

Hoffen auf den nächsten Sommer

Schon Anfang Mai haben sich Maurer und sein Team gegen die Durchführung des Lagers entschieden. Obwohl sich die Situation jetzt etwas entspannt habe, sei es der richtige Entscheid gewesen. «Auf einem Segelboot muss man sich platzmässig schon ohne Corona gut organisieren», sagt der Sozialdiakon aus Strengelbach AG.

Doch aufgeschoben ist nicht aufgehoben. Maurer verspricht: «Wir holen das Segellager nächstes Jahr um dieselbe Zeit nach!»

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