Nur sehr wenige Menschen schaffen es, sich den Traum vom selbst gebauten Eigenheim zu erfüllen. Dabei sei die Wahl der Geschäftspartner entscheidend, sagt Beat Flach (58), Nationalrat und Baujurist beim Schweizerischen Ingenieur- und Architektenverein Schweiz (SIA): «Beim Hausbau handelt es sich normalerweise um das grösste finanzielle Risiko, das man als Normalbürger in seinem ganzen Leben eingeht.»
Auch wenn es nur wenige schwarze Schafe gäbe, warnt Flach vor dem «Totalunternehmermodell»: «Bei diesem Modell fehlt der Puffer zwischen dem Unternehmer – der Profit machen möchte – und dem Bauherren, der oftmals sein ganzes Vermögen in ein Eigenheim investiert.» Ein Totalunternehmer ist komplett für Planung und Bau verantwortlich, während sich ein Generalunternehmer nur auf den Bau konzentriert – ohne Architekturleistungen.
Vorsicht bei Verspätungen
Nicht umsonst biete man auf der Website des SIA Vertragsvorlagen für Generalunternehmer und Architekten an, nicht aber für Totalunternehmer. «Viele, vor allem grössere Unternehmen, machen aber einen sehr guten Job», sagt Flach. Bei kleineren Anbietern sei es essenziell, sich über deren frühere Tätigkeit zu informieren.
Besondere Vorsicht ist geboten, wenn Termine oder Fristen nicht eingehalten werden: «Manchmal werden diese im Vertrag derart verklausuliert angegeben, dass man die Informationen ohne juristische Kenntnisse gar nicht verstehen kann. Sobald man aber das Gefühl hat, dass etwas unprofessionell läuft und Termine, Qualität, Preise und Fristen nicht eingehalten werden, müssen die Alarmglocken schrillen.»