Virus-Mutationen breiten sich schnell aus
Lockdown dürfte bis März andauern

Der vom Bundesrat beschlossene Lockdown gilt bis mindestens 28. Februar. Doch Ende Monat ist noch nicht mit breiten Lockerungen zu rechnen. Die Behörden sind besorgt über die sich rasch ausbreitenden Covid-Mutanten.
Publiziert: 07.02.2021 um 00:48 Uhr
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Aktualisiert: 07.02.2021 um 21:30 Uhr

Die Corona-Fallzahlen sinken. Trotzdem dürften auch nach dem Ende des angekündigten Lockdowns am 28. Februar auch im März zahlreiche Beschränkungen bestehen bleiben. Eine Öffnung wird es nur sehr zögerlich geben. Das berichtet die «NZZ am Sonntag».

Die Regierung habe alle Szenarien durchgerechnet. Gemeinsam sei allen Prognosen, dass sie mit einem signifikanten Anstieg von Infektionen rechnen. Dies, selbst wenn der Lockdown über Ende Februar hinaus verlängert wird. Demnach will der Bundesrat die derzeit geltenden Einschränkungen für private Treffen, die Schliessung von Läden und Restaurants sowie die Veranstaltungsverbote vorerst weiterführen.

«Grosse Lockerungen per Ende Februar sind nicht realistisch»
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Medienkonferenz mit Berset:«Grosse Lockerungen per Ende Februar nicht realistisch»
Die Schweiz sei auch Ende Monat noch nicht für die breite Lockerung von Corona-Massnahmen bereit.
Foto: Keystone
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Schuld an den düsteren Zukunftsaussichten sind die Virus-Mutanten, die 30 bis 50 Prozent ansteckender sind als die alte Variante. Ihr Anteil an allen Covid-Fällen verdoppelt sich zurzeit jede Woche. Spätestens im März, so die Prognosen, dürften neue Varianten die alte verdrängt haben. Kann diese Ausbreitung nicht gebremst werden, werden wohl weitere Verschärfungen wieder Thema.

Mehr symbolische Lockerungen

«Es wird vor allem im symbolischen Bereich zu Lockerungen kommen». Das habe Berset beim Treffen mit den Bundesratsparteien am Freitag klargemacht, sagt eine gut informierte Person aus dem Umfeld des Bundesrats. Allenfalls werde es im März «ein, zwei Zückerchen geben». Konkret heisst das: Im März werden erst einmal nur einzelne Geschäfte, Zoos oder Museen wieder öffnen dürfen. Grössere Versammlungen und Veranstaltungen bleiben bis auf weiteres verboten.

Gegenüber der «SonntagsZeitung» bestätigte der an den Gesprächen anwesende SP-Co-Präsident Cédric Wermuth (34), Innenminister Alain Berset habe «verschiedene Szenarien erläutert und erklärt, dass die Unsicherheiten auch weiter anhalten werden – und deshalb wohl auch gewisse Massnahmen über eine längere Zeit beibehalten werden müssten».

Der Bundesrat befürchtet, dass es wegen der Mutationen ab März zu einem – möglicherweise massiven – Anstieg der täglichen Infektionen kommt. Ein Szenario rechnet mit über 15’000 Infektionen pro Tag. Zurzeit sind es rund 1600. (kes)

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