Viele haben sich angesteckt, ohne es zu wissen. Laut Bundeszahlen hat bereits jede dritte Person im Land eine Coronavirus-Infektion gehabt. Viele Erkrankungen verliefen symptomlos. Jetzt prüft der Bund, wer ein Zertifikat erhalten soll und ob auch rückwirkende Tests zu Privilegien berechtigen sollen.
In der Schweiz haben sich offenbar viel mehr Menschen mit dem Covid-19-Virus angesteckt, als dies offizielle Statistiken vermuten lassen. «Konservativ gerechnet, wurde rund ein Drittel der Bevölkerung seit Beginn der Pandemie infiziert.» Das sagt laut einem Bericht der «NZZ am Sonntag» Simone Buchmann, Sprecherin des Bundesamtes für Gesundheit (BAG).
Wissenschafter haben bereits Ende 2020 bei mehr als 20 Prozent der Untersuchten Antikörper gefunden. Das BAG schätzt, dass inzwischen zehn Prozent dazugekommen sind. Das wären insgesamt rund 2,8 Millionen Menschen.
Hohe Dunkelziffer
Viele Personen wissen daher nicht, dass sie schon Träger des Virus waren. Die hohe Dunkelziffer an Fällen hat damit zu tun, dass viele Erkrankte keine Symptome entwickelten, andere liessen sich trotz Symptomen nicht testen.
Weil geheilte Infizierte Antikörper entwickelt haben, die vor Neuinfektionen schützen können, erwägt der Bund jetzt offenbar, mit sogenannten Antikörpertests rückwirkend solche Fälle zu entdecken. Eruierte Personen würden dann auch in den Genuss von einem Corona-Zertifikat kommen, das Privilegien etwa beim Besuch von Veranstaltungen ermöglichen soll.
Solche Antikörpertests sollen auch feststellen helfen, ob für solche Personen nur eine Impfdosis erforderlich ist. Dieses Vorgehen wird bereits bei Personen praktiziert, die Symptome hatten und einen positiven PCR-Test vorweisen können.
