So vermeiden Sie den Corona-Koller zu Hause
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Therapeut erklärt
So vermeiden Sie den Corona-Koller zu Hause

Die Corona-Krise stellt Familien und Paare vor neue Herausforderungen. Plötzlich hockt man rund um die Uhr aufeinander. Das kann jede Menge Ärger bedeuten. Aber wie dem Corona-Koller die Stirn bieten? BLICK hat nachgefragt.
Publiziert: 01.04.2020 um 08:46 Uhr
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Aktualisiert: 01.03.2021 um 10:02 Uhr
Johannes Hillig

Das Coronavirus beherrscht die Schweiz. Das Bundesamt für Gesundheit empfiehlt: zu Hause bleiben! Plötzlich ist man rund um die Uhr mit seinem Partner und der Familie zusammen. Und das birgt jede Menge Konfliktpotenzial. «Familiäre Konflikte und häusliche Gewalt – auch gegen Kinder – sind damit programmiert», sagt Roland Abegglen, Psychotherapeut FSP, zu BLICK.

Damit es erst gar nicht so weit kommt, brauche es besonders eines: Struktur. «Kinder brauchen Bewegung und strukturierte Ablenkung. Sie lassen sich gerne mit kleinen Familienprojekten beschäftigen und haben oft eigene Ideen, wenn man ihnen einen gewissen Freiraum lässt», erklärt der Verhaltenstherapeut. Aber nicht jede Minute muss durchorganisiert sein. «Man darf Kindern auch mal Langeweile zumuten und sie sich selber überlassen», rät Abegglen.

Quarantäne könnte zu Trennungen führen

Um die Situation für Kinder verständlicher zu machen, empfiehlt der Therapeut folgende U-Boot-Metapher: «Alles ist eng, die Luft ist knapp, und wir müssen gut navigieren, zusammenspannen und uns auf Wichtiges konzentrieren, damit wir nicht auf Grund laufen und später wieder unversehrt auftauchen können.»

Wegen der Corona-Krise hocken Familien und Paare auf engem Raum zusammen. Damit man sich in dieser Zeit nicht in die Haare kriegt ...
Foto: Getty Images
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Aber nicht nur für Familien sei die viele Zeit zu Hause eine Herausforderung, auch für Paare sei dies ein grosser Stresstest. Das Trennungs- und Scheidungsrisiko könnte ansteigen. Doch das muss es nicht. Denn die Krise kann auch eine Chance sein, um seinem Partner noch näher zu kommen. Dafür brauche es besonders respektvolle Kommunikation und Interaktion. Generell gilt: miteinander reden.

Kuschelabende einplanen

Genau wie bei Familien mit Kindern sei es wichtig, den Tagen Struktur zu geben. «Rituale planen zum Beispiel in Form von Lese- oder Kuschelabenden oder regelmässigen Gesprächen über wichtige Themen», so der Zuger Psychotherapeut. Themen, die man vielleicht zuvor noch gar nicht oder nur oberflächlich besprochen hat.

Wichtig: keine Konflikte provozieren. Der Paartherapeut empfiehlt: «Kritik am besten per Ich-Botschaften anbringen anstatt: ‹Du bist wieder mal so doof.›» Das ist nicht einfach. Aber Zeit, um das zu üben, gibt es ja in der Corona-Krise genug.

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