Drei Jahre nach Attacke auf Tessiner Mädchen
Rebeccas (7) Alptraum biss wieder zu

Der American Staffordshire Terrier hatte im März 2014 das Mädchen schwer verletzt. Der Hund wurde nicht weggesperrt. Jetzt biss er in Varese wieder zu.
Publiziert: 01.02.2017 um 18:48 Uhr
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Aktualisiert: 18.09.2018 um 14:25 Uhr
Myrte Müller

Er ist gefährlich. Lebensgefährlich. Schon am 22. März 2014 zeigt der American Staffordshire Terrier (4), damals acht Monate alt, seinen tückischen Charakter. 

Es ist sonnig in Figino TI am Luganersee. Die kleine Rebecca Donadelli (damals fünf) will Enten füttern. Da springt der Hund das Kind an. Vater Flavio (42) will es schützen. Vergebens. Das Kraftpaket auf vier Beinen schnellt unter dem Arm des Vaters durch, beisst der Kleinen ins Gesicht und verletzt sie schwer. Oberlippe, Nase, Augenbraue müssen operiert werden (BLICK berichtete).

Nach Attacke durften der Hund und Herrchen nach Hause

Trotz der schrecklichen Attacke passiert nichts. Der Besitzer ist aus Varese (I). Er erhält eine Geldbusse und ein Strafmandat. Das wars. Dann darf der Italiener seinen Hund mit über die Grenze nehmen. Welch ein Fehler! Denn Kampfhund «Jasper» schlägt wieder zu.

Die kleine Rebecca Donadelli vor der Hunde-Attacke
Foto: zVg
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Vor einigen Tagen attackiert das Tier eine 23-jährige Marokkanerin in Varese. Das berichtet «Mattinonline». Der Terrier beisst sich in ihrer Wange fest, zerreisst die Haut. Mit 72 Stichen versuchen die Ärzte das Gesicht der jungen Frau zu flicken.

«Ich bin verzweifelt», sagt das Opfer, «mein Gesicht ist entstellt, ich habe meine Arbeit verloren und nun geht mein Erspartes für die medizinische Behandlung drauf.»

«Jasper schien ganz zahm»

Das Grauen passiert nicht wie im Falle Rebecca im Freien, sondern in der Wohnung des Herrchens. Dieser ist wegen psychischer Problem im Spital, als der Angriff erfolgt. Der Mitbewohner empfängt seine Freundin. Das passt dem Kampfhund ganz und gar nicht.

«Er schien ganz zahm, doch als ich anfing, mit meinem Freund herumzualbern, biss er mich blitzschnell in die Wange», erzählt das Opfer gegenüber Mattinonline. Ich schrie auf, fragte meinen Freund, ob der Hund mich tatsächlich gebissen habe. Ich sah erst sein entsetztes Gesicht und dann das viele Blut.» Unter Schock wurde die junge Frau ins Krankenhaus gebracht. 

Jetzt soll der Beisser eingeschläfert werden

Der Biss hat die Gesichtsnerven beschädigt. «Ich leide unter Lähmungen, kann nicht mehr lächeln», sagt das Opfer, «zudem hat der Speichel auch noch die Wunde entzündet. Ich habe starke Schmerzen, kann ohne Tabletten nicht mehr schlafen.» 

Der Besitzer kann die Aggressivität seines Hundes nicht verstehen. «Ich habe ihn liebevoll behandelt. Er durfte immer auf dem Sofa schlafen. Vielleicht habe ich ihn zu sehr auf Wachhund trainiert", sagt Mattia B.(28).

Ein drittes Mal soll der American Staffordshire Terrier nicht zubeissen. Das italienische Tierheim hat ihn dem Herrchen weggenommen und zu sich geholt. Jetzt droht dem gefährlichen Beisser die Todesspritze. 

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