Sie kostete 25'000 Franken
Armee zahlt Rettung der 32 Skitouren-Gänger im Wallis

25'000 Franken kostete ein Einsatz der Schweizer Armee am Neujahrswochenende. Die Luftwaffe musste Dutzende Teilnehmer eines Skilagers im Wallis per Helikopter evakuieren, nachdem sich die Lawinensituation rasch verschlechterte.
Publiziert: 05.01.2022 um 12:23 Uhr

Am Neujahrswochenende hat die Schweizer Armee 32 Teilnehmer eines Skitouren-Lagers in Ovronnaz VS gerettet. Die 15 bis 19-jährigen Jugendlichen sowie Begleit- und Leitungspersonen waren zuvor mehrere Tage in der SAC-Hütte Cabane du Fenestral stationiert. Da sich die Lawinensituation rasch verschlechterte, war eine Abfahrt ins Tal zum geplanten Kursende nicht mehr möglich.

Der verantwortliche Leiter bat darum die Luftwaffe um Hilfe, die daraufhin per Rettungshelikopter von Dübendorf ZH ins Gebiet flog. Abgesetzt wurden die Teilnehmer in insgesamt vier Evakuierungsflügen an der Talstation Ovronnaz.

10'000 Franken pro Flugstunde

Der Einsatz vom Wochenende kostete rund 25'000 Franken, wie der «Walliser Bote» am Mittwoch schreibt. Insgesamt dauerte der Einsatz zweieinhalb Stunden, macht 10'000 Franken pro Flugstunde. 40 Minuten davon dauerte das eigentliche Ausfliegen. Die gesamte Evakuierung sei störungsfrei abgelaufen, teilt die Armee mit.

Aus dieser Hütte mussten die Lagerteilnehmer evakuiert werden.
Foto: SAC
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Nun ist klar: Die Kosten übernimmt der Steuerzahler. Der Einsatz sei selbstverständlich mit den privaten Rettungsorganisationen Air-Glaciers, Air Zermatt und Rega abgesprochen worden, sagt Armeesprecher Daniel Reist der Zeitung. Man habe keinesfalls die Absicht, als Konkurrent aufzutreten. «Allerdings wäre die Evakuierung von gleich 32 Personen für die genannten Organisationen ein schwieriges Unterfangen geworden», sagt Reist. Zudem seien die Jugend+Sport-Lager ein Förderungsprogramm des Departements für Verteidigung, Bevölkerungsschutz und Sport, weshalb es naheliegend gewesen sei, dass die Armee den Auftrag übernommen habe.

Und es gibt noch einen weiteren Punkt, weshalb die Luftwaffe den Auftrag gerne übernahm: «Unsere Piloten müssen sowieso Flugstunden sammeln», sagt Reist. Da finde er es sinnvoll, einen konkreten Einsatz zu fliegen, wenn sich die Möglichkeit dazu biete. (vof)

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