Eng gedrängt standen Dutzende Velos im Keller eines Mehrfamilienhauses in Luzern. Bis Ende September eine Diebesbande dreist die 15 Fahrräder im Wert von mehreren Zehntausend Franken abtransportiert. Daniela L. (40) sagt: «Drei Velos im Wert von 12'000 Franken sind weg. Eines davon hatte mein Freund gerade neu, er ist noch kaum damit gefahren.»
Es mussten Profis am Werk sein: Die weniger teuren Zweiräder sowie die Frauenvelos liessen die Diebe stehen. L.s Kellerabteil hebelten die Einbrecher zudem noch auf und klauten Werkzeug. L. glaubt, dass sich die Einbrecher mit Velos auskannten und mit einem Lieferwagen gekommen sind, um alles abzutransportieren. «Bei uns stehen Garagentüre und Kellertüre immer mal wieder offen, weil sie jemand blockiert. Ich glaube, die haben zuvor ausgekundschaftet, was es zu holen gibt.»
Warnung vor Dämmerungseinbrüchen
Mit der Zeitumstellung wird es früher dunkel, Hochsaison für Einbrecherbanden! Die Polizeikorps diverser Kantone warnen bereits davor. Denn: Viele Einbrüche werden hauptsächlich in der Zeit zwischen 17 und 22 Uhr verübt. «Beliebte Einstiegsstellen sind ungesicherte Kellerfenster oder Kellertüren», warnt die Kantonspolizei Basel-Landschaft.
Immer öfter haben es die Einbrecher dabei auf die viel weniger gut gesicherten Kellerabteile abgesehen – besonders in Mehrfamilienhäusern. Zwar sind die Einbruchszahlen gesamthaft in der Schweiz seit Jahren rückläufig, doch die Kellereinbrüche stagnieren – oder nehmen punktuell sogar massiv zu! Etwa im Kanton Zürich. 2016 brachen die Diebe noch 442 Kellerabteile auf, 2017 waren es schon 686. In der Stadt Zürich gab es einen Anstieg von 200 (2015) auf 308 Fälle (2017). Die meisten Kantone erfassen die Zahlen aber nicht genau, weil sie in den Statistiken zwischen Keller und Wohnung keinen Unterschied machen.
Banden spezialisieren sich auf Keller
Bei den Kellereinbrüchen gehen die Täter immer gezielter vor. Längst handelt es sich nicht mehr nur um Gelegenheitseinbrecher und Kleinkriminelle, sondern um organisierte Banden, die jeweils innert weniger Monate eine grosse Anzahl von gleichartigen Einbrüchen verüben. In der Stadt Zürich wurde eben erst ein Mann geschnappt, dem man 80 Kellereinbrüche nachweisen konnte.
Und die Staatsanwaltschaft Winterthur/Unterland schloss im September ein Ermittlungsverfahren ab, bei dem 215 Einbrüche auf das Konto zweier Täter gingen – vorwiegend brachen sie in Kellerabteile ein.
Die Täter haben es dabei gezielt auf wertvolle Velos, hochpreisige Weine und – wenn sie solche vorfinden – auf teure Elektronik wie Fernseher oder Laptops abgesehen. «Was auffällt, ist, dass immer mehr teure Velos aus Kellerabteilen gestohlen werden», sagt auch Markus Stauffer, Geschäftsleiter Sicheres Wohnen Schweiz.
Viele Kellereinbrüche seien Spontaneinbrüche, bei denen es die Täter auf Wein und Lebensmittel abgesehen haben. «Hegen die Täter jedoch die Absicht, Velos der oberen Preisklasse zu entwenden, haben die Einbrüche in Kellerabteile mehr System und eine ganz andere Qualität.»
Liebe Leserinnen und Leser: Haben die Diebesbanden auch bei Ihnen zugeschlagen? Melden Sie sich auf unserer WhatsApp-Nummer 079 813 8041 oder via E-Mail auf an community@blick.ch.
Sicherheitsexperten und die Polizei empfehlen, Kellerabteile im Mehrfamilienhaus mit diesen Massnahmen vor Dieben zu schützen:
- Sicherstellen, dass niemand unberechtigt ins Haus kommt. Eingangstüren nicht mit Keil aufsperren.
- Velos nicht nur abschliessen, sondern auch an einen fest verankerten Gegenstand anketten – auch in Veloabstellräumen, Tiefgaragen und Kellerabteilen.
- Keine Schlüssel deponieren.
- Sicheres Vorhängeschloss anbringen, das nicht so einfach aufzubohren ist.
- Eventuell Panzerriegel über die ganze Türbreite montieren.
- Je nach Bauart der Tür kann eine Scharnierseitensicherung verhindern, dass die Tür einfach ausgehängt werden kann.
- Türalarm mit akustischem Signal anbringen.
- Wenn nötig, Kameraüberwachung mit Bewegungsmeldern installieren.
Sicherheitsexperten und die Polizei empfehlen, Kellerabteile im Mehrfamilienhaus mit diesen Massnahmen vor Dieben zu schützen:
- Sicherstellen, dass niemand unberechtigt ins Haus kommt. Eingangstüren nicht mit Keil aufsperren.
- Velos nicht nur abschliessen, sondern auch an einen fest verankerten Gegenstand anketten – auch in Veloabstellräumen, Tiefgaragen und Kellerabteilen.
- Keine Schlüssel deponieren.
- Sicheres Vorhängeschloss anbringen, das nicht so einfach aufzubohren ist.
- Eventuell Panzerriegel über die ganze Türbreite montieren.
- Je nach Bauart der Tür kann eine Scharnierseitensicherung verhindern, dass die Tür einfach ausgehängt werden kann.
- Türalarm mit akustischem Signal anbringen.
- Wenn nötig, Kameraüberwachung mit Bewegungsmeldern installieren.