So helfen wir, Corona zu stoppen!
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Grosse Solidarität:So helfen wir, Corona zu stoppen!

Schweizer haben den Ernst der Lage erkannt
So helfen wir, Corona zu stoppen!

Die zweite Corona-Welle überrollt die Schweiz im Eiltempo. Die Fallzahlen steigen von Tag zu Tag drastisch. Die Massnahmen werden strenger. Doch was tut jeder Einzelne, um einen zweiten Lockdown zu verhindern? BLICK hat bei der Bevölkerung nachgefragt.
Publiziert: 30.10.2020 um 00:08 Uhr
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Aktualisiert: 30.10.2020 um 07:42 Uhr
Myrte Müller, Flavio Razzino, Nicolas Lurati, Beat Michel und Luisa Ita

Anfang März dieses Jahrs hiess es in der Schweiz: Lichterlöschen! Coiffeure, Fitnesscenter, Restaurants und viele andere mussten ihre Türen schliessen. Arbeiten durften im Lockdown die wenigsten. Eine wirtschaftliche Katastrophe, die für manche gar den Ruin bedeutete.

Nach einem beinahe sorglosen Sommer, steigen die Corona-Zahlen seit Wochen wieder rasend schnell. Die Schweiz wird von der zweiten Welle überrollt. Am Mittwoch hat der Bundesrat nun die Schraube angezogen und strengere Massnahmen verkündet. Sollte sich die Bevölkerung nicht daran halten und das Virus weiter an Fahrt aufnehmen, droht ein zweiter Lockdown. BLICK wollte deshalb von den Bürgerinnen und Bürgern wissen, was jede einzelne oder jeder einzelne tut, um dies zu verhindern.

Lydia Longhi (63) aus Herzogenbuchsee BE, Frührentnerin:
«Die Empfehlungen des Bundesrats befolge ich seit eh und je. Ich halte immer Abstand und sehe meine Tochter nur noch sehr selten. Wir wollen uns ja nicht gegenseitig verlieren. Und wenn alle diese Massnahmen einhalten würden, wäre das schön. Aber leider hat es immer solche, die das nicht für nötig halten. Das finde ich traurig.»

Fabian Hässig (52) aus Zäziwil BE ist im Finanzwesen tätig und arbeitet schon seit längerer Zeit im Homeoffice.
Foto: Blick
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Jolanda Hediger (64) aus Herzogenbuchsee BE, pensionierte Pflegekraft:
«Ich habe konsequent immer eine Maske bei mir, beispielsweise wenn ich einkaufe oder ins Restaurant gehe. Persönliche Treffen habe ich auf ein Minimum beschränkt. Aber ich bin eigentlich schon seit Beginn sehr strikt, weil ich früher im Gesundheitswesen gearbeitet habe.»

Fabian Hässig (52) aus Zäziwil BE, tätig im Finanzwesen:
«Ich habe schon gesehen, dass das so kommt und arbeite deswegen bereits seit längerer Zeit im Homeoffice. Ich schütze mich auch damit, dass ich weniger Leute treffe. Wenn ich jemandem begegne, gebe ich nie die Hand und halte stets Abstand. Das sollte jeder so machen, dann hätten wir dieses Thema jetzt nicht.»

Christine Moser (52) aus Herzogenbuchsee BE, Mitarbeiterin am Empfang in einem Frei- und Hallenbad:
«Ich habe mir jetzt vorgenommen, auch draussen vermehrt eine Maske zu tragen. Sonst habe ich mich aber eigentlich immer schon gut geschützt. Und Kontakte habe ich sowieso fast keine mehr, denn wir mussten das Hallenbad schliessen und arbeiten nicht mehr. Daher treffe ich ausser Familienmitgliedern kaum noch jemanden.»

Marie-Luisa (66) aus Frauenfeld, pensionierte Verkaufsleiterin:
«Natürlich schaue ich, wo ich kann, das Infektionsrisiko zu verringern. Ich trage sowohl im Freien als auch in Geschäften die Maske, vermeide grössere Ansammlungen und verzichte so auch auf Anlässe, die nicht zwingend nötig sind. Und ich stelle mein Ego hintan: Ich will mich vor einer Infektion schützen, klar, aber auch andere! Ich bin nicht alleine auf dieser Welt.»

Ingrid Wolf (41) aus Hüttwilen TG, kaufmännische Angestellte:
«Wo immer möglich meide ich den Besuch öffentlicher Veranstaltungen. Auch die Maske trage ich konsequent. Es gibt aber auch schwierige Entscheidungen – so stehen zwei Geburtstage meiner Kinder an. Wir werden sie wohl im Freien feiern, damit trotzdem Gäste kommen können. Aber so oder so: Auch hier werden wir kleiner planen müssen.»

Michel Baumgartner (49) aus Frauenfeld, selbständig:
«Ja, auch ich halte mich an die Massnahmen. Sowohl was die Abstände betrifft als auch was das Maskentragen in Restaurants oder Geschäften anbelangt. Am Geburtstagsfest meines Sohns haben auch nur acht Personen teilgenommen. Aber ich habe schon Mühe mit den neusten Entscheidungen des Bundesrats. Vor allem die Maskentragepflicht im Freien finde ich birreweich!»

René Sigg (58) aus Birsfelden BL, Fair-Trade-Händler:
«Ich mache das, was unsere Regierung sagt – so gut, wie es geht. Mir ist es sehr wichtig, auch auf meine persönliche Gesundheit zu achten. Ich habe auch ein Gottvertrauen, und ich weiss ganz genau, dass mir das am meisten hilft. Ich bin froh, dass unsere Regierung ziemlich vernünftig ist. Sie hat gemerkt, dass die Wirtschaft einfach leben muss.»

Edith (73) aus Basel, Rentnerin:
«Ich helfe mit, einen zweiten Lockdown zu verhindern, indem ich mich sozial verhalte, eine Maske trage, Abstand halte und indem ich nur zum Einkaufen gehe, wenn ich muss. Reisen werden keine gemacht im Moment. Restaurantbesuche relativ wenig. Wenn man keine Maske trägt und dadurch die Gefahr eingeht, andere anzustecken, dann ist man einfach asozial.»

Lea (20) aus Birsfelden BL, Medizinstudentin:
«Ich schaue, dass ich so viel wie möglich zu Hause bin. Und dass ich so wenig wie möglich Kontakt habe mit Leuten. Ich finde, dass ein zweiter Lockdown gar nicht das Schlechteste wäre. Denn die aktuellen Zahlen machen mir Sorgen. Wenn ich mich mit Freunden treffe, sind wir im Normalfall nicht mehr als zu dritt. Aber ich schaue, dass ich das nicht tue.»

Beatrice (72) aus Riehen BS, pensionierte Hausfrau:
«Ich bin heute das zweite Mal in der Stadt seit dem März – weil ich musste. Ich halte mich mehr zu Hause auf. Gehe im Wald spazieren. Ich trug schon im März eine Maske in den Läden. Zu meinem Schutz und auch zu dem der anderen. Jetzt trage ich die Maske noch häufiger, auch auf der Strasse. Familienfeste drinnen gibt es bei uns momentan gar nicht.»

Fatmir Demiri (50) aus Zürich, Marroniverkäufer:
«Die Situation hat sich verschärft, der Bundesrat hat recht. Ich hatte in der ersten Oktoberwoche noch normale Umsätze, jetzt sind sie eingebrochen. Die Kunden sind zu Hause. Ich selber trage jetzt überall unter Leuten die Maske. Ich habe mir nun eine teure Mehrwegmaske gekauft. Ich will für meine Kunden und für mich Sicherheit.»

Andreas Kühler (47) aus Zürich, Ökonom:
«Für mich hat sich jetzt nicht gross was geändert. Wir waren in den Herbstferien auf Sardinien. Dort gilt bereits im Freien die Maskenpflicht. Die Italiener setzen alle Massnahmen konsequent um. Wir haben uns da schon daran gewöhnt. Und ich wasche mir jetzt noch etwas öfter die Hände.»

Francesca Coretti (47) aus Tegna TI, Fitnesstrainerin:
«Ich trainiere vor allem mit Frauen und älteren Menschen. Seitdem die Neuinfektionen steigen, möchte ich jeden direkten Kontakt meiden. Ich biete nun die Fitnesslektionen online an. Über Skype oder Zoom, ganz wie der Kunde wünscht. Der Sport ist wichtig, besonders in der Corona-Krise. Er hebt nicht nur die Stimmung, sondern stärkt auch das Immunsystem.»

Roberto Müller (67) aus Gorduno TI, Rentner:
«Ich halte mich strikt an die Corona-Regeln. Ich trage immer einen Nasen-Mund-Schutz, wenn es geht eine FFP2-Maske. In allen öffentlichen Räumen, aber auch im Freien. Ich kaufe nur das Nötigste ein und zur Mittagszeit, wenn es im Supermarkt nicht so voll ist. Zudem habe ich immer einen Desinfektionsspray dabei.»

Marcel Kögler (28) aus Reichenburg SZ, Koch:
«Wir tragen seit einem Monat bei der Arbeit eine Maske. Die Arbeitsflächen werden regelmässig desinfiziert, wir waschen uns oft die Hände. Für manche Speisen tragen wir Handschuhe. Der Wechsel ist für mich nicht so gross, wir Köche sind sowieso auf Hygiene getrimmt. Privat gehe ich nur noch raus, wenn ich einkaufe. Und das auch nur ein- bis zweimal pro Woche.»

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