SBB warnen vor Reisen über die Grenze
Deutsche Lokführer planen sechstägigen Streik

Bahnreisende nach Deutschland sollten sich diese Woche überlegen, ihre Reise zu verschieben. Ab Mittwoch streiken die Lokführer erneut. Viele grenzüberschreitende Verbindungen fallen aus.
Publiziert: 22.01.2024 um 11:38 Uhr
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Aktualisiert: 22.01.2024 um 14:07 Uhr

In Deutschland droht ab Mittwoch ein Mega-Streik der Lokführer. Sechs Tage lang wollen sie ihre Arbeit niederlegen. Dies hat auch für Schweizer Reisende nach Deutschland Konsequenzen. 

Im Tarifstreit mit der Deutschen Bahn (DB) hat die deutsche Lokführergewerkschaft GDL ihre Mitglieder erneut zum Ausstand aufgerufen. Schon vor zwei Wochen streikten die Lokführer und nahmen so in Kauf, dass Hunderte Verbindungen ausfielen. 

Verhandlungen scheiterten

Der erneute Streik soll am Dienstag um 18 Uhr beginnen. Die DB Cargo-Mitarbeiter machen den Anfang. Am Mittwoch wird der Streik dann auf sämtliche Unternehmen ausgeweitet – der Passagierverkehr inklusiv. Bis am Montag soll das ganze Prozedere anhalten. 

Die deutsche Lokführergesellschaft plant ab Dienstag einen grossen Streik in ganz Deutschland.
Foto: IMAGO/NurPhoto

Die DB hat bis zuletzt versucht, mit der GDL eine Lösung zu finden, und machte der Gewerkschaft ein Angebot. Ab 2025 sollten die Lokführer mehr Gehalt bekommen und ab 2026 zusätzlich eine Stunde weniger Arbeitszeit. Der GDL reicht das jedoch nicht. 

SBB raten von Reisen nach Deutschland ab

Der Streik hat auch Auswirkungen auf Reisen aus der Schweiz nach Deutschland und umgekehrt. Auf Blick-Anfrage bestätigen die SBB, dass viele grenzüberschreitende Verbindungen auszufallen drohen. «Die SBB ist im engen Austausch mit der Deutschen Bahn und erarbeitet für den Schweizer Streckenabschnitt derzeit ein Ersatzkonzept, sodass der inländische Verkehr möglichst nicht betroffen wird», schreibt Mediensprecher Bas Vogler. Detaillierte Informationen würden aber momentan noch nicht vorliegen. 

«Die SBB empfiehlt, Reisen nach oder durch Deutschland auf einen anderen Zeitpunkt zu verschieben», heisst es weiter. Im Rahmen einer Sonderkulanz der Deutschen Bahn hätten Reisende die Möglichkeit, ihre Reise zu verschieben und das Ticket früher oder später zu nutzen.

Indes verurteilt die DB das Handeln der Lokführergesellschaft. «Die DB setzt auf Kompromisse», sagt ein Sprecher zu «Bild». Mit ihrem Vorgehen würden sie den Konflikt weiter befeuern. Die Entscheidung, nicht weiter verhandeln zu wollen, sei «verantwortungslos». (ene)

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