Rock'n'Roll in Winterthur hatte es ihr angetan
Putins Tochter besuchte mehrfach die Schweiz

Gleich sieben Mal soll Putins Tochter Katerina Tichonowa die Schweiz besucht haben. Auch nach der russischen Annexion der Krim war sie hierzulande noch unterwegs.
Publiziert: 05.09.2022 um 11:48 Uhr
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Aktualisiert: 05.09.2022 um 14:46 Uhr

300 Flüge buchte Katerina Tichonowa (36) in den letzten vier Jahren. Das Reisen ist, nebst dem Tanzen, die grosse Leidenschaft von Wladimir Putins (69) Tochter. So besuchte sie nach der Annexion durch ihren Vater oft die Krim, aber auch ihren Lebensgefährten in München.

Auch in die Schweiz flog die Präsidententochter gern. Insgesamt sieben Flüge buchte sie hierhin. Es war bereits bekannt, dass sie 2012 nach Genf, 2015 ans WEF nach Davos und 2013 an die Weltmeisterschaft im Rock'n'Roll-Tanz nach Winterthur gereist war. Durch einen Bericht der «SonntagsZeitung» sind nun weitere Ausflüge in die Schweiz publik geworden.

Rückflug jeweils am nächsten Tag

Die Weltmeisterschaft in Winterthur scheint Tichonowa gefallen zu haben. Im Jahr 2016 tanzte sie nämlich erneut am Rock'n'Roll-Tanzwettbewerb im Kanton Zürich. Dabei übernachtete sie im Park Hotel Winterthur. Nebst ihrem eigenen Zimmer soll sie auch Zimmer für drei Männer gebucht haben. Der «SonntagsZeitung» zufolge dürfte es sich dabei um Leibwächter der russischen Präsidentengarde gehandelt haben.

Katerina Tichonowa ist die Tochter von Wladimir Putin.
Foto: REUTERS
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Völkerrechtlich geschützte Personen müssen in der Schweiz, falls sie mit bewaffnetem ausländischem Personal begleitet werden, eine Waffentragebewilligung bei der Bundespolizei Fedpol einreichen. Ob das bei Tichonowas Reisen gemacht wurde, wollte das Eidgenössische Departement für auswärtige Angelegenheiten EDA auf Anfrage der «SonntagsZeitung» nicht sagen. Die Behörde betonte aber, für Privatbesuche müsse weder das EDA noch Fedpol informiert werden.

Nach dem Ausflug zur Tanz-Weltmeisterschaft flog Tichonowa nochmals im Dezember 2016, Januar 2019 und Januar 2020 von Moskau nach Zürich. Jedes Mal buchte sie den Rückflug direkt für den nächsten Tag. Dabei bestieg sie stets eine Maschine der russischen Fluggesellschaft Aeroflot, die wegen der westlichen Sanktionen nun vor grossen Problemen steht.

Seit April 2022 kann Katerina Tichonowa nicht mehr in den Westen fliegen. Wegen des russischen Überfalls auf die Ukraine haben die USA und die EU auch gegen die Präsidententochter Sanktionen verhängt. (obf)

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