Rekord im Jahr 2023
Noch nie gab es so viele Staus auf Schweizer Nationalstrassen

48'807. So viele Staustunden wurden 2023 auf Schweizer Nationalstrassen gezählt. Die Zahl markiert einen neuen Rekord.
Publiziert: 17.06.2024 um 10:23 Uhr
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Aktualisiert: 17.06.2024 um 15:20 Uhr
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SDASchweizerische Depeschenagentur

Die Nationalstrassen in der Schweiz müssen immer mehr Verkehr bewältigen. Im vergangenen Jahr gab es 48'807 Staustunden. Das waren 22,4 Prozent mehr als noch 2022 und damit so viele wie noch nie. 

Autobahnen, Autostrassen und Nationalstrassen dritter Klasse machen nur knapp drei Prozent des gesamten Strassennetzes aus, wie das Bundesamt für Strassen (Astra) am Montag schrieb. Sie wickelten aber gut 45 Prozent aller gefahrenen Fahrzeugkilometer ab. 

Auf dem Nationalstrassennetz wurden 2023 insgesamt 29,6 Milliarden Kilometer zurückgelegt, also 1,5 Prozent mehr als noch im Vorjahr. Davon entfielen 84 Prozent der Fahrzeugkilometer auf Personenwagen. Die Nationalstrassen werden zudem weiterhin stark durch den Güterverkehr beansprucht. LKWs, Lieferwagen und andere Lieferfahrzeuge legten über 68 Prozent ihrer Fahrleistung auf den Nationalstrassen zurück.

Fast 50'000 Stunden staute sich der Verkehr.
Foto: Screenshot/Webcam

Hauptteil geht auf Verkehrsüberlastungen zurück

Die Staus auf den Nationalstrassen erreichten laut Astra im vergangenen Jahr einen neuen Rekordwert. Fast 90 Prozent der insgesamt 48'807 Staustunden seien auf Verkehrsüberlastungen zurückzuführen.

Auslöser von Verkehrsüberlastungen sei in der Regel kein explizites Ereignis, teilte das Astra auf Anfrage mit. Das Nationalstrassennetz sei 2023 vielerorts während der Spitzenzeiten derart stark belastet gewesen, dass bereits kleine Störungen im Verkehrsablauf, etwa ein Pannenfahrzeug oder ein Unfall auf der Gegenfahrbahn zu länger anhaltenden Staus geführt habe. Für lediglich 4,5 Prozent des Stauaufkommens seien Baustellen der Auslöser gewesen.

Laut Bundesamt für Strassen: Entwicklung gefährdet Stabilität

Dass die Staustunden innerhalb eines Jahres um 22,4 Prozent zunahmen, die Zahl der Fahrzeugkilometer aber lediglich um 1,5 Prozent stieg, zeigt laut dem Astra die Belastungsgrenze des Nationalstrassennetzes. Diese Entwicklung gefährde dessen Stabilität und Belastbarkeit. 

Die Nationalstrassen könnten trotz der zahlreichen vom Astra ergriffenen Massnahmen zur Optimierung des Verkehrsflusses das zusätzliche Verkehrsaufkommen nicht mehr auffangen. 

Um den Verkehr zu verflüssigen, setzt das Astra nach eigenen Angaben in erster Linie auf eine Geschwindigkeitsharmonisierung oder die temporäre Umnutzung von Pannenstreifen. Um aber die gravierendsten Engpässe zu beseitigen, seien punktuelle Ausbauten notwendig.

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