Prozess vor Bundesstrafgericht
Krawall-Grosi Stauffacher muss 14 Monate ins Gefängnis

Andrea Stauffacher musste sich vor dem Bundesstrafgericht in Bellinzona verantworten. Der Aktivistin wird unter anderem Gefährdung durch Sprengstoffe und giftige Gase in verbrecherischer Absicht vorgeworfen. Nun ist klar: Stauffacher muss ins Gefängnis.
Publiziert: 18.11.2021 um 09:26 Uhr
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Aktualisiert: 20.11.2021 um 10:10 Uhr

Das Bundesstrafgericht in Bellinzona hat Krawall-Grosi Andrea Stauffacher am Freitag zu 14 Monaten Gefängnis verurteilt. Damit folgt es der Forderung der Bundesanwaltschaft, welche exakt dieses Strafmass gefordert hatte.

Stauffacher wurde der Gehilfenschaft zur Gefährdung durch Sprengstoffe und giftige Gase in verbrecherischer Absicht, Gewalt und Drohung gegen Behörden und Beamte, Hinderung einer Amtshandlung, unbefugten Verkehrs sowie des Verstosses gegen die Covid-19-Verordnung 2 schuldig befunden.

Wehrte sich mit Faust- und Ellbogenschlägen

Stauffacher wurde laut der Anklageschrift beschuldigt, im Januar 2017 zusammen mit einer unbekannten Täterschaft eine Feuerwerksbatterie und zwei Horror-Knall-Raketen auf das Gebäude des Generalkonsulats der Republik Türkei an der Weinbergstrasse in Zürich abgefeuert zu haben. Dabei habe sie vorsätzlich und in verbrecherischer Absicht Leib und Leben von Menschen sowie fremdes Eigentum in Gefahr gebracht.

Andrea Stauffacher gilt als Leitfigur des Revolutionären Aufbaus. (Archivbild)
Foto: Keystone
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An einer unbewilligten Demonstration zum Thema «Black Lives Matter» soll Stauffacher bei einer Personenkontrolle im Juni 2020 mit Armen und Beinen auf einen Einsatzoffizier der Stadtpolizei Zürich eingeschlagen und diesen so an seiner Amtshandlung gehindert haben.

Anlässlich der polizeilichen Festnahme sieben Tage später durch denselben Polizeioffizier soll Stauffacher diesem Faust- und Ellbogenschläge versetzt und ihn wiederum an seiner Amtshandlung gehindert haben.

Rauchpetarde während Frauenstreik gezündet

Des Weiteren wird die 71-Jährige beschuldigt, im Februar 2018 vier Polizisten während ihres Einsatzes bei einer unbewilligten Kundgebung beim türkischen Konsulat in Zürich den Mittelfinger gezeigt und sie als «Marionetten» bezeichnet zu haben. Dadurch habe Stauffacher die Polizeibeamten in ihrer Ehre angegriffen, heisst es in der Anklageschrift.

Ausserdem wird Stauffacher vorgeworfen, während des Frauenstreiktages am 14. Juni 2019 im Hauptbahnhof Zürich in unzulässiger Weise und inmitten von Demonstrationsteilnehmerinnen eine Rauchpetarde abgebrannt haben.

Leitfigur des Revolutionären Aufbaus

Die Bundesanwaltschaft wirft der mehrfach vorbestraften Autonomen-Anführerin zudem vor, im April 2020 verbotenerweise eine Demonstration zum Thema «Safety for all refugees» mit über 300 Personen organisiert und an dieser selber teilgenommen zu haben. Damit habe die 71-Jährige der Covid-19-Verordnung 2 zuwidergehandelt, heisst es in der Anklageschrift.

Andrea Stauffacher gilt als Leitfigur des Revolutionären Aufbaus. Der Linksextremen wurden bereits in früheren Jahren mehrfache Gefährdung durch Sprengstoffe in verbrecherischer Absicht, Sachbeschädigungen sowie Aufbewahrung von Sprengstoffen angelastet. (zis/SDA)

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