Hier wird der Markierstoff ins Wasser geschüttet
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Grüne Färbung:Hier wird der Markierstoff ins Wasser geschüttet

Mysteriöse Färbung
Darum ist die Sitter heute grün

Die Sitter ist am Freitagvormittag bei Zihlschlacht-Sitterdorf leuchtend grün. Eine Gefahr für die Bevölkerung besteht jedoch nicht. Was dahinter steckt.
Publiziert: 28.07.2023 um 09:52 Uhr
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Aktualisiert: 28.07.2023 um 10:47 Uhr

Am Freitagvormittag wurde die Sitter beim Weiler Papiermühle, Gemeinde Zihlschlacht-Sitterdorf, mit einem fluoreszierenden Markierstoff eingefärbt. Daraus resultieren Erkenntnisse für die Trinkwasserversorgung und für den Fall von Schadstoffunfällen, wie der Kanton Thurgau in einer Mitteilung schreibt.

Den Versuch in Auftrag gegeben hat die Wasserversorgungskorporation Zihlschlacht-Riet-Wilen. Die Wasserkorporation Muolen und die technischen Gemeindebetriebe Bischofszell nutzen den Markierversuch mit, um zusätzliche Erkenntnisse über ihre Trinkwasserressourcen zu gewinnen. Das Thurgauer Amt für Umwelt ist ebenfalls beteiligt und interessiert sich besonders für das Strömungsverhalten des Flusses.

Drohne im Einsatz

Für den Markierversuch wird der Fluoreszenzfarbstoff Uranin basierend auf wasserlöslichem Natriumsalz verwendet. Der Lebensmittelfarbstoff stellt keine Gefahr für Mensch und Umwelt dar und beeinträchtigt auch die Trinkwasserqualität nicht. Er färbt das Wasser grün ein.

Die Sitter leuchtet am Freitag grün.
Foto: BRK News
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Dadurch kann neben der Fliessgeschwindigkeit auch festgestellt werden, wie schnell das Wasser der Sitter ins Grundwasser infiltriert und wie lange die unterirdische Verweilzeit ist, bis das Wasser zu den verschiedenen Trinkwasserfassungen gelangt, die sich entlang der Thurgauer Sitter befinden. Die am Versuch beteiligten Wasserversorgungen entnehmen deshalb in den Stunden und Tagen nach der Einfärbung regelmässig Proben aus ihren Grundwassergewinnungsanlagen.

Aufgrund der Verdünnung ist der Farbstoff im Grundwasser von Auge nicht mehr sichtbar, weshalb die Wasserproben im Labor auf Kleinstmengen von Uranin analysiert werden. Ziel der Untersuchungen ist, bei einem Eintrag von Schadstoffen in die Sitter, wie zum Beispiel bei einem Ölunfall, die Reaktionszeiten für die betroffenen Wasserversorgungen sowie für Feuerwehr und Ölwehr zu kennen. Der Markierversuch wird deshalb mit einer Drohne begleitet, die Film- und Fotoaufnahmen macht. (nad)

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