Schweizer (†22) tötet Frau (†46)
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Bluttat in St. Gallen:Schweizer (†22) tötet Frau (†46)

Steve P. (†22) drang in eine Wohnung ein, erschlug eine Italienerin (†46) und wurde von der Polizei erschossen
Er ist der irre Killer von St. Gallen!

Die St. Galler Stadtpolizei hat am Mittwochmittag einen 22-jährigen Mann mit Schüssen gestoppt. Er hörte nicht auf, mit einem Gegenstand auf eine 46-jährige Frau einzuschlagen. Der Täter hatte zuvor Verstörendes auf Facebook gepostet.
Publiziert: 03.09.2020 um 23:17 Uhr
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Aktualisiert: 04.09.2020 um 15:43 Uhr
Marco Latzer, Flavio Razzino

Es ist eine unfassbare Tat! Am Mittwoch kurz nach 12 Uhr verschafft sich ein junger Mann (†22) an der St. Galler Speicherstrasse Zutritt in eine Wohnung. Geht auf eine Italienerin (†46) los und schlägt mit einem stumpfkantigen Gegenstand auf sie ein. Lässt nicht von ihr ab, selbst als Polizisten die Wohnung stürmen und ihn stellen möchten. Sie schiessen darum auf den Mann, er stirbt noch vor Ort.

Die Frau wird schwer verletzt ins Spital gebracht. Schädel-Hirn-Trauma. Sie erliegt später ihren Verletzungen. Besonders rätselhaft: Sowohl die Auswahl der Wohnung als auch des Opfers erscheint zum jetzigen Zeitpunkt «als völlig zufällig», wie es im Communiqué der St. Galler Staatsanwaltschaft gestern heisst. Was war nur in den jungen Mann gefahren?

Stunden vor der Tat postet er ein Foto

BLICK-Recherchen zeigen: Beim irren Killer handelt es sich um Steve P.* aus St. Gallen. Er war bis 2018 an einer Adresse gemeldet, die rund 500 Meter vom Tatort entfernt liegt.

Steve P. (†22) hat in St. Gallen eine Italienerin (†46) getötet. Dieses Bild postete er kurz vor der Tat auf Facebook.
Foto: Facebook
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Nur wenige Stunden bevor er auf die Italienerin losgeht, lädt er ein Foto von sich auf sein Facebook-Profil. Es zeigt Kratzer und blaue Flecken in seinem Gesicht – und ihn mit irrem Blick.

Zudem postet er ein Bild mit dem «Black Lives Matter»-Schriftzug. Und ärgert sich über Polizeigewalt in den USA. Ist es Zufall, dass er später wegen seines Angriffs auf die Frau selber von einem Polizisten erschossen wird – oder gar gewollt?

Es gebe Anhaltspunkte, dass der mutmassliche Täter psychische Probleme gehabt habe, sagt Regula Stöckli, Sprecherin der St. Galler Staatsanwaltschaft. Beleg dafür sei «das äusserst brutale Vorgehen».

«Ich sag dir, es ist ein Drecksleben»

Einen Einblick in das kaputte Innenleben des jungen Mannes gibt ein Lied, das er am 18. August offenbar selber eingesungen und auf Facebook hochgeladen hat: «Ich sag dir, es ist ein Drecksleben – ein verdammtes Scheissleben», rappt er darin. Und schwärmt dann zusammenhanglos von Ausländern, die so viel gute Kultur in die Schweiz gebracht haben. Um dann anzukündigen, dass er zum Islam konvertiere. Auch lässt sich eine Ankündigung eines Mordes erahnen: «Ich sage euch, ich komme mit einer Knarre und ermorde jeden (...) Denn ich bin stolzer Muslim, stehe für Schwarze, Araber und Türken und alle, die eine braune Hautfarbe haben, ein.»

Verfahren gegen Polizisten eröffnet

Die Umstände der Tat wie auch das Motiv sind nun Gegenstand weiterer Ermittlungen. Gegen die beiden Polizisten, die die Schüsse abgegeben haben, wird ein Verfahren eröffnet.

Die involvierten Polizisten seien nach dem Schusswaffeneinsatz betreut worden, sagte Roman Kohler, Sprecher der Stadtpolizei St. Gallen, auf Anfrage. Es seien sowohl eine interne Bezugsgruppe als auch externe Psychologen beigezogen worden. Die beiden Polizisten befänden sich zu ihrem eigenen Schutz nicht im Dienst. «So ein Ereignis verarbeitet man nicht in einem Tag», so Kohler.

* Name geändert

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