Sado-Maso auf dem Bodensee
Dieses Schiff hat Schlag-Seite

Einmal im Jahr herrscht auf dem Bodensee ein ganz besonderer Dresscode: Lack und Leder, Peitschen und Fesseln! Letzten Samstag ging es wieder heiss her. Das Torture Ship mit irren Gestalten sorgte in den Häfen von Konstanz und Friedrichshafen für jede Menge Wirbel.
Publiziert: 26.06.2017 um 15:11 Uhr
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Aktualisiert: 14.09.2018 um 20:26 Uhr

Gespaltene Zungen, nackte Hintern und jede Menge Lack und Leder: So feierten mehrere hundert Sado-Maso-Fans letzten Samstag auf dem Bodensee. Auf dem Torture Ship (dt. Folter-Schiff) liessen sie auf drei Etagen, verschiedenen Tanzflächen und diversen Bars die Sau raus.

Pferdemaske und Ganzkörperanzug

Das Motto dieses Jahr: Lack, Leder, Latex, Dessous, Fantasy und sündiges Schwarz. «Ausgefallen sollte es eben sein. Viele kaufen sich neue Sachen, um sie dann auszuführen und zu präsentieren. Es gibt auch welche, die einen Koffer dabei haben, um sich umzuziehen», sagte Veranstalter Thomas Siegmund dem «Südkurier».

Und so machten die exotischen Gestalten die Häfen von Konstanz und von Friedrichshafen unsicher. Dutzende Schaulustige hatten sich dort eingefunden, um die skurrilen Figuren zu bestaunen.

Manche SM-Teilnehmer kamen im knappen Lederoutfit, andere mit Pferdemaske aus Latex. Zwischen Friedrichshafen und Konstanz pendelte das Partyboot bis in die frühen Morgenstunden. 

Seit 1996 sticht das Folter-Schiff in See und sorgt seitdem auch immer wieder für Schlagzeilen. Besonders im Fokus: Gerüchte von wilden Sexorgien an Bord. Aus diesem Grund gibt es auch seit 2015 keinen Darkroom mehr an Bord. 

Keine zügellose Sexparty

Von den Sexgerüchten distanziert sich der Veranstalter. Auch die Besucher weisen die Vorwürfe der zügellosen Sexparty von sich. «Es dauert etwa eine Stunde, so ein Kostüm anzuziehen. Sich dann auszuziehen, um Sex mit einem zu haben, den man nicht kennt, das macht man nicht», erklärt eine Teilnehmerin dem «Südkurier». Sie hatte sich am Samstag von Kopf bis Fuss in ein hautenges Latexkostüm gezwängt.

In erster Linie gehe es den Lack- und Lederfans nicht um Sex, sondern darum, dem Alltagstrott zu entfliehen, meinen andere Besucher. «Uns gefällt die Kostümierung, mit der sich jeder ausleben kann. Es macht uns Spass, jemand anderes zu sein. Man entrinnt dem Stress und kann die Flügel hängen lassen.» (jmh)

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