Demonstranten belagern Skandalhof in Hefenhofen TG
13'000 Unterschriften sollen Tierquäler Ulrich K. stoppen

Seit BLICK neue Skandal-Fotos vom Quälhof von Ulrich K. publiziert hat, spitzt sich die Situation in Hefenhofen TG immer mehr zu. In der Nacht auf Montag versammelten sich gegen 100 Demonstranten vor dem Hof und setzten sich für ein Einschreiten der Behörden ein. Eine Kommission tagte heute in Frauenfeld, die Ergebnisse werden um 18 Uhr kommuniziert.
Publiziert: 07.08.2017 um 13:10 Uhr
|
Aktualisiert: 28.09.2018 um 23:01 Uhr
Stéphanie Jenzer

80 bis 100 Leute haben sich auch in der Nacht von Sonntag auf Montag vor dem Quäl-Hof des mehrfach verurteilten Tierquälers Ulrich K.* in Hefenhofen TG versammelt. Einer der Demonstranten erzählt BLICK: «Gegen 21.30 Uhr eskalierte die Situation. Etwa fünf Personen stürmten aus dem Haus, rannten auf uns zu und droschen auf einen Tierschützer ein.» K. hatte schon gestern die Demonstranten mehrmals wüst beschimpft und auch versucht, mit einem grauen Ssangyong Rexton in eine Personengruppe zu fahren.

Vermehrte Polizeipatrouillen

Die Kantonspolizei Thurgau bestätigt derweil nicht, dass es zu einer Schlägerei kam. Allerdings seien gegen 20.30 Uhr mehrere Anrufe bei der Notrufzentrale eingegangen, weil es zu Provokationen und Tätlichkeiten gekommen sei – und zwar von beiden Seiten. «Unsere Patrouille rückte danach aus. Als sie beim Hof eintraf, hatte sich die Situation aber wieder weitgehend beruhigt», sagt Mediensprecher Mario Christen zu BLICK. 

Hunderte demonstrieren nach BLICK-Enthüllungen über Tierquäler
0:59
«Nehmt ihm die Tiere weg!»:Hunderte demonstrieren nach BLICK-Enthüllungen über Tierquäler

Einige der Demonstranten seien auch über Nacht vor dem Hof geblieben. «Wir sind in der Umgebung verstärkt mit mehreren Patrouillen unterwegs und schreiten selbstverständlich ein, wenn wir alarmiert werden», sagt Christen. Über weitere geplante Einsätze könne man aus ermittlungstaktischen Gründen keine Auskunft geben.

Der mehrfach verurteilte Tierquäler Ulrich K. soll endlich gestoppt werden.
1/11

Petition soll eingereicht werden

«Ich werde wahrscheinlich heute auch wieder nach Hefenhofen gehen», sagt Demonstrantin Monika Gnehm zu BLICK. Die Tierschützerin war die vergangenen Tage vor dem Skandal-Hof und hat mit vielen weiteren Tierfreunden demonstriert. «Wir dürfen uns ja nicht auf K.s Grundstück begeben», sagt sie. «Deshalb haben wir uns auf dem Trottoir auf der anderen Strassenseite stationiert.»

Die Demonstranten haben auch Unterschriften für eine Petition gesammelt, die dafür sorgen soll, das dem Tierquäler die Pferde weggenommen werden. «Ich habe auch Ponys und Pferde zu Hause, und ich kann mir einfach nicht erklären, warum man so mit seinen Tieren umspringt», sagt sie. Es breche ihr das Herz. 

Die 13'000 Unterschriften sollen heute bei den Behörden eingereicht werden. Geplant ist heute zudem die Sitzung der Task Force, die sich mit dem Fall K. auseinandersetzt. Seit bekannt wurde, dass die Quäl-Bilder aktuell und authentisch sind, drängen die Tierschützer darauf, dass die Behörden einschreiten.

Mahnwache vor dem Thurgauer Regierungsgebäude

Die Task Force gründete der Thurgauer Regierungsrat Walter Schönholzer, Vorsteher des Departements für Inneres und Volkswirtschaft. Am Tisch an den heutigen Verhandlungen sitzen ebenfalls Vertreter des Veterinäramts, der Kantonspolizei, der Generalstaatsanwaltschaft und des Landwirtschaftsamts.

Demonstranten vor dem Thurgauer Regierungsgebäude in Frauenfeld.
Foto: Marco Latzer

Die Tierschützer versammeln sich derweil vor dem Regierungsgebäude in Frauenfeld.  Allerdings wurden sie schon gegen Mittag informiert, dass die Behörden vorerst nicht handeln werden. Dafür seien weitere Abklärungen nötig. Die definitiven Informationen wird die Task Force heute Abend um 18 Uhr kommunizieren.

Fehler gefunden? Jetzt melden
Was sagst du dazu?