Obwohl Ukraine Tollwut-Risikogebiet ist
Flüchtlinge dürfen Haustiere mitnehmen – Bund macht Ausnahme

Der Bund macht für Menschen, die aus der Ukraine in die Schweiz flüchten, eine Ausnahme. Sie dürfen ihre Haustiere mitnehmen – auch ohne Tollwut-Impfung. Denn normalerweise ist das nicht erlaubt. Die Ukraine gilt, was Tollwut angeht, als Risikogebiet.
Publiziert: 11.03.2022 um 10:16 Uhr

Die Menschen in der Ukraine müssen derzeit alles zurücklassen. Nur das Wichtigste können sie auf ihrer Flucht vor dem Krieg mitnehmen. Darunter die geliebten Haustiere. Auch sie sollen in Sicherheit gebracht werden. Und so tauchen auch an der Schweizer Grenze Flüchtlinge mit Katzen und Hunden auf.

Normalerweise wäre für die Menschen aus der Ukraine die Einreise mit einem Tier nicht so einfach. Der Grund: Das Land gilt als Risikogebiet für Tollwut.

Viele Tiere sind dagegen nicht geimpft und können durch Bisse oder Speichelkontakt die Virenkrankheit auf den Menschen übertragen. Und diese verläuft fast immer tödlich – es sei denn, man ist dagegen geimpft. Deshalb gilt: Nur gegen Tollwut geimpfte Tiere können die Landesgrenze überqueren.

Auf sie müssen ukrainische Flüchtlinge nicht verzichten: Ihre Haustiere können sie mit über die Schweizer Grenze nehmen.
Foto: imago/Ukrinform
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Es gelten aber weiterhin klare Regeln

In der aktuellen Lage drückt das Bundesamt für Lebensmittelsicherheit und Veterinärwesen (BLV) aber ein Auge zu. Wie die «Aargauer Zeitung» berichtet, dürfen neu auch ungeimpfte Tiere in die Schweiz einreisen.

Um das Einschleppen von Tollwut zu verhindern, gelten aber weiterhin klare Regeln. So müssen die Besitzer im Vorfeld der Einreise ein Formular ausfüllen, damit im Fall der Fälle die Sicherheit mit Quarantäne und Antikörpertests erhöht werden kann. Verboten bleibt weiterhin die Einfuhr von Geflügel und Huftieren.

Offiziell gilt bereits seit 1999 die Schweiz als tollwutfreies Land. Ganz ausgerottet ist das Virus aber auch hierzulande nicht, da sich ab und zu noch Fledermäusen damit anstecken. Trotzdem ist die Schweiz bisher von grösseren Fällen verschont worden. Anders sieht es hingegen in Deutschland aus. Im September 2021 steckten sich 40 Menschen mit Tollwut an, nachdem sie Kontakt mit einem illegal importierten Welpen hatten. (ced)

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