Notfall-Psychologe über Skyguide
«Ein Trauma für die ganze Crew»

Der Druck im Arbeitsalltag eines Fluglotsen ist intensiv. Ein Absturz, wie der der F/A-18, sei traumatisierend für alle Skyguide-Mitarbeiter, sagt der involvierte Notfall-Psychologe Raphael Romano.
Publiziert: 07.09.2016 um 00:00 Uhr
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Aktualisiert: 01.10.2018 um 01:57 Uhr
Nicole Bruhin

Die Flug­sicherung Skyguide hat dem Piloten der abgestürzten F/A-18-Maschine eine falsche Flughöhe angeordnet. Das teilte die Militärjustiz gestern Nachmittag mit.

Notfall-Psychologe Raphael Romano.
Foto: Zvg

Ein Unfall mit dramatischen Folgen für das gesamte Team der Flugsicherung: «Die Leute sind äusserst betroffen und teils richtig traumatisiert», sagt der Notfall-Psychologe Raphael Romano. Er ist in die Betreuung der Skyguide-Mitarbeiter involviert. Fluglotse sei generell ein sehr anspruchsvoller Job, die grosse Verantwortung sei immer im Hinterkopf. «Ein solches Absturz-Ereignis ist deshalb umso traumatischer.» Die Angst vor Fehlern wächst. «Im Moment brauchen viele Betroffene den Kontakt zu neutralen Personen, wie uns Notfall-Psychologen», sagt Romano.

Hier passierte der Fehler: Tower in Meiringen BE.
Foto: Keystone
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Erlebnisse durch Psychoedukation verarbeiten

Mit Gesprächen und der sogenannten Psychoedukation werden die Erlebnisse aufgearbeitet. «Damit können wir psychische Folgeschäden reduzieren.» Besonders für diejenige Person, die die falsche Höhenangabe übermittelt habe, sei es äusserst erschütternd. «Die Situation ist sehr heikel, und doch geht jeder individuell mit so einem Ereignis um.»

Den Mitarbeitern helfe die offene Kommunikation von Skyguide. «Das gibt ihnen in dieser tragischen Situation zusätzliche Unterstützung.»

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