Neuer Bericht von Sucht Schweiz zeigt
Jugendliche trinken und rauchen mehr als früher

Der neueste Bericht der Stiftung Sucht Schweiz alarmiert: Immer mehr Minderjährige greifen zur Zigarette oder anderen Nikotinprodukten. Beim Alkoholkonsum sieht es nicht besser aus.
Publiziert: 21.03.2024 um 15:53 Uhr
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Aktualisiert: 21.03.2024 um 16:26 Uhr

«Die Gesellschaft muss jetzt handeln!», fordert Sucht Schweiz in dem am Donnerstag veröffentlichten Bericht «Schweizer Suchtpanorama 2024». Kein Wunder: Die Zahlen sind erschreckend. Immer mehr Jugendliche rauchen und trinken.

Besorgniserregend ist für die Stiftung der Anstieg des Zigarettenkonsums bei den 13-Jährigen. Sechs Prozent von ihnen hätten im Monat vor der Befragung mindestens einmal geraucht. Das bedeutet eine Verdoppelung im Vergleich zum Jahr 2018.

Zigaretten und Bier: Immer mehr Jugendliche trinken und rauchen. (Symbolbild)
Foto: Keystone
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Besonders Einweg-E-Zigaretten bei Mädchen beliebt

Der Konsum von Nikotinprodukten bei Jugendlichen hat insgesamt zugenommen. Rund ein Drittel der 15-Jährigen hat laut dem Bericht zum Zeitpunkt der Befragung mindestens ein Nikotinprodukt konsumiert. Schuld daran seien Snus-Produkte und Einweg-E-Zigaretten. Vor allem Einweg-E-Zigaretten des Typs Puff Bar sind bei Mädchen beliebt.

«Es ist entscheidend, dass die vom Volk angenommene Initiative «Kinder ohne Tabak» nun vollständig und rasch umgesetzt wird», so die Stiftung.

Verbesserung bei Testkäufen

Beim Alkohol sieht es nicht besser aus. Der Anteil der täglich Alkohol trinkenden Personen ist zwar seit 1992 um rund die Hälfte zurückgegangen. Doch die Jugendlichen trinken nach wie vor viel. Etwa ein Viertel der 15-Jährigen hat mindestens einmal in den letzten 30 Tagen fünf oder mehr alkoholische Getränke bei einer Gelegenheit getrunken. Bei den 13-Jährigen seien es sogar 17 Prozent.

«Das ist viel, wenn man bedenkt, dass an 15-Jährige gar kein Alkohol verkauft werden dürfte», sagt Monique Portner-Helfer von Sucht Schweiz zur «Basler Zeitung». Dabei haben Testkäufe eine Verbesserung gezeigt. Wurden 2021 noch 33,5 Prozent der Fälle Bier, Wein und Spirituosen illegal an Minderjährige verkauft, waren es 2022 nur noch 27,2 Prozent.

«Da kommt es immer wieder zu Alkoholvergiftungen»

Trotzdem würden immer noch zu viele Minderjährige an Alkohol kommen. Mit üblen Folgen. «Da kommt es immer wieder zu Alkoholvergiftungen, bei denen Jugendliche im Spital behandelt werden müssen», so Portner-Helfer weiter.

Die Stiftung fordert darum, dass das Verkaufsverbot an Jugendliche, allem voran das Nachtverkaufsverbot, endlich konsequent durchgesetzt werden soll. Auch sollen Preise erhöht und Werbung eingeschränkt werden. (jmh)

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