Bei «Weltwoche»-Sommerfest
Wirbel um Foto von Harald Schmidt

Der deutsche Entertainer Harald Schmidt posierte mit prominenten Vertretern der Neuen Rechten in Deutschland. Das gibt in unserem Nachbarland gerade viel zu reden.
Publiziert: 29.08.2023 um 10:05 Uhr

In Deutschland gibt es laute Kritik an TV-Legende Harald Schmidt (66). Grund ist dessen Besuch am Sommerfest der «Weltwoche».

Vergangene Woche veröffentlichte der frühere Spiegel-Journalist Matthias Matussek (69) ein Foto von jenem Fest. Es zeigt Matussek und Ex-Verfassungsschutzchef Hans-Georg Maassen (60) mit Harald Schmidt. Maassen und Matussek gelten als prominente Vertreter der Neuen Rechten in Deutschland. Maassen fällt immer wieder mit rechtspopulistischen und rassistischen Äusserungen auf.

Stein des Anstosses: Ein Foto zeigt Harald Schmidt (M.) mit dem ehemaligen deutschen Chef des Verfassungsschutzes, Hans-Georg Maassen (l.), und dem Journalisten Matthias Matussek.
Foto: zVg
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Kaum war das Foto auf Social Media publiziert, wurde es rege beurteilt. Der «Tagesspiegel» kommentierte das Ganze mit: «Ist Harald Schmidt scharf nach rechts abgebogen?»

Klaas kritisiert Schmidt

Dass Schmidt gerade mit diesen beiden fröhlich auf dem Fest posiere, gehe gar nicht, meint auch ProSieben-Moderator Klaas Heufer-Umlauf (39). «Dass der da freiwillig zu Hause losfährt, dahin geht, genau wissend, wer da alles ist, und sich freut auf einen herrlichen Abend mit guten Gesprächen mit Hans-Georg Maassen und anderen Aussortierten», sagt der ProSieben-Komiker in einem Podcast. Auch die AfD-Politikerin Alice Weidel (44) und Corona-Skeptiker Nicolas Rimoldi (28) waren offenbar zur Party geladen, wie auf einem anderen Bild von der Veranstaltung zu sehen ist.

Heufer-Umlauf kritisierte weiter, dass Schmidt die Einladung überhaupt angenommen hat, da doch «Weltwoche»-Chefredakteur und SVP-Nationalrat Roger Köppel (58) für seine prorussischen Positionen im Ukraine-Krieg bekannt ist.

Traumschifffahrt geht weiter

Köppel selbst schreibt über den losgebrochenen Wirbel auf dem Kurznachrichtendienst X (ehemals Twitter): «Auch an unserem Sommerfest sind Gäste von links bis rechts, aus dem In- und Ausland. Das ist für einige deutsche Medien offenbar ungewöhnlich.»

Bislang hat Schmidt sich nicht zu dem Foto geäussert. Er wird aber keine beruflichen Konsequenzen für seinen Auftritt in der Schweiz zu befürchten haben, wie das ZDF auf Nachfrage eines deutschen Onlinemediums mitteilt: «Private Besuche von Veranstaltungen durch Protagonistinnen und Protagonisten, die auch für das ZDF tätig sind, kommentieren wir nicht.»

Somit wird Harald Schmidt im November wohl wie geplant in der Rolle des Oskar Schifferle in der ZDF-Reihe «Das Traumschiff» zu sehen sein. (sie)

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