Zofinger Wiederholungstäter João B. soll 14 Jahre ins Gefängnis
Maskierter Sex-Täter war der Nachbar!

Es war eine schreckliche Tat: Im November 2009 wurde in Oftringen AG eine Tankstellenshop-Angestellte brutal vergewaltigt. Fünf Jahre lang lebt der Täter unerkannt in der Region weiter, bis er 2014 seine eigene Nachbarin sexuell missbraucht – und endlich auffliegt.
Publiziert: 18.09.2017 um 09:21 Uhr
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Aktualisiert: 12.09.2018 um 11:15 Uhr
Ralph Donghi

Im Internet zeigt sich Joao B.* (30) als cooler Vater. Doch der Portugiese hat zwei Gesichter. Der Strassenbauer soll 2009 eine Tankstellenangestellte (52) in Oftringen AG vergewaltigt und fünf Jahre später eine Nachbarin (37) in Zofingen AG sexuell missbraucht haben.

Dass der erste Fall überhaupt auskam, ist dem zweiten Opfer zu verdanken. Es geschah Mitte Dezember 2014: Die Frau kommt von der Waschküche in die Wohnung. Dort empfängt sie ein maskierter Mann mit einem 30 Zentimeter langen Messer. Er fesselt sie und zwingt sie zu sexuellen Handlungen. Dann verschwindet er. Das Opfer kann darauf die Vermieterin anrufen.

Mit Klebeband gefesselt

«Ich machte mich sofort auf den Weg in ihre Wohnung, fand sie mit Klebeband an den Händen gefesselt am Boden vor», sagt die Vermieterin (60) zu BLICK. Trotz Maskierung ist sich das Opfer sicher: Es war João B., der im obersten Stock des alten Hauses wohnt.

Joao B. soll zwei Frauen missbraucht haben. Das zweite Opfer war seine Nachbarin.
Foto: Zvg
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«Ich hörte noch seinen Atem im Treppenhaus», erinnert sich die Vermieterin. Die Polizei verhaftet João B. kurz darauf und findet seine blutverschmierten Kleider, die Klebebandrolle und das blutige Messer in einer Kammer im Treppenhaus.

Bei der Analyse seiner DNA kommt aus: Sie stimmt mit der DNA überein, die im November 2009 bei einem Vergewaltigungsfall in Oftringen am Opfer sichergestellt wurde – am Körper und unter den Fingernägeln.

Fünf Jahre lang lebte der Täter unerkannt in der Region

Damals wurde eine Angestellte eines Tankstellenshops nach Feierabend von einem Mann aus dem Auto gezerrt. In einem nahen Gartenhäuschen soll er sie dann zu Oralsex und Sex gezwungen haben. Dabei bedrohte er das Opfer mit einem Stein.

Nach der Tat haute er ab. Die Polizei kam ihm nicht auf die Schliche. Fünf Jahre lang lebte João B. danach unerkannt in der Region.

Letzten Donnerstag wurde ihm der Prozess gemacht. Doch zum ersten Fall sagte João B., er sei nie bei der Tankstelle gewesen, wie das «Zofinger Tagblatt» berichtet. Und zur Nachbarin: «Ich habe sie nur erschrecken wollen.» Weil er gehört habe, dass sie bei der Vermieterin schlecht über ihn geredet habe. «Joao hat seine Frau oft angeschrien, und die Nachbarin hat ihr Hilfe angeboten», sagt die Vermieterin dazu.

Doch João B. behauptet auch, die Nachbarin habe von ihm Sex gewollt.

Opfer schwer traumatisiert

Die Opfer wurden getrennt von João B. befragt. Sie sind bis heute schwer traumatisiert. «Der Täter soll einfach hart bestraft werden», sagt das ältere Opfer zu BLICK.

Der Staatsanwalt forderte 14 Jahre und drei Monate Gefängnis für João B. Sein Verteidiger einen Freispruch. Das Urteil folgt am 28. September.

* Name der Redaktion bekannt

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