WC auf dem Friedhof Strengelbach kurz und klein geschlagen
Das stinkt zum Himmel!

Vandalen machen selbst vor Friedhöfen nicht mehr halt. In Strengelbach AG wurde das öffentliche Herren-WC kurz und klein geschlagen.
Publiziert: 18.01.2016 um 19:52 Uhr
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Aktualisiert: 04.10.2018 um 17:59 Uhr
Blinde Zerstörungswut: Ob Lavabo, …
Foto: Kapo AG
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Ralph Donghi

Die trauernden Menschen, die ihre Verstorbenen besuchen und kurz aufs stille Örtchen wollen, können das dort im Moment nicht mehr tun.

«Was hier passiert ist, stimmt mich traurig», sagt der reformierte Dorfpfarrer Samuel Dietiker (58) zu BLICK. «Ich frage mich nach dem Sinn einer solchen Tat und würde gerne mit den Tätern über den Grund für ihre Zerstörungswut reden.»

Zugeschlagen haben die Vandalen in der Nacht auf letzten Freitag. Ausgetobt haben sie sich im Herren-WC des Friedhofs am Lavabo, am Pissoir und an der Toilette. Der Sachschaden ist massiv, er beträgt vermutlich einige Tausend Franken.

«Den Tätern fehlt der Respekt vor fremdem Eigentum», sind sich Therese Muster (57) und Sonja Ringier (64) einig. «Diese Leute können wohl nicht mehr zwischen virtueller und echter Welt unterscheiden.» Es könne sein, dass sie bloss Aufmerksamkeit suchten. «Dabei denken sie nicht an die Trauernden, die so etwas antreffen.»

Mike Blaser (21) und Alessandro Lucifora (23) vermuten, dass die Täter Jugendliche sind. «Zwischen 13 und 16 Jahre alt», schätzen sie. Klar, jeder habe früher mal einen Streich gemacht. «Einen Schneeball geworfen oder so», sagen sie. «Aber bei einem Friedhofs-WC hört es einfach auf!»

Die Kantonspolizei Aargau fahndet jeweils mit Zeugenaufrufen nach Vandalen, Randalierern oder Sprayern. Eben erst war sie in Strengelbach selbst erfolgreich: Nachdem in der Nacht auf den 8. November 2015 diverse Objekte versprayt wurden, konnte die Polizei noch im gleichen Monat einen Schüler aus der Region ermitteln. Der 16-jährige Italiener gestand die Taten und hat nun ein Jugendstrafverfahren am Hals.

«Die Vandalen, die das Friedhofs-WC zerstört haben, konnten wir bislang nicht ermitteln», sagt Roland Pfister von der Kantonspolizei. Man nehme Hinweise zur Täterschaft entgegen.

Und die Gemeinde? «Da bei uns Sachbeschädigungen an und in öffentlichen Bauten generell zugenommen haben», so der zuständige Gemeinderat Walter Schläfli (54, Freie Wähler), «werden wir diskutieren, ob nicht vermehrt Videoüberwachungsanlagen eingesetzt werden müssen.»

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