Todes-Crash im Aargau
Die blutigen Spuren des Dramas

Zwischen Endingen und Lengnau sind bei einem Zusammenprall zwischen einem Linienbus, einem Lastwagen und einem Auto fünf Personen verletzt worden. Eine junge Frau (†18) und ein Mann (†24) kamen ums Leben.
Publiziert: 11.11.2014 um 07:22 Uhr
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Aktualisiert: 01.10.2018 um 03:20 Uhr

Das Postauto der Linie 355 in Richtung Niederweningen ist auf der Seite mit schwarzen Striemen überzogen und leicht eingedrückt, die seitliche Fensterfront fehlt. Kurz vor 6 Uhr sind in diesem Bus zwei Menschen ums Leben gekommen.

150 Meter weiter hinten liegt ein Lastwagen quer auf der Surbtalstrasse, der Anhänger schlitterte auf die angrenzende Wiese. Am anderen Strassenrand liegt das Wrack eines schwarzen Autos. Die Kühlerhaube ist völlig eingedrückt, die Pneus zur Seite gebogen. In diesem Fahrzeug werden heute Morgen in Endingen zwei Menschen mittelschwer verletzt.

LKW wollte Fehler korrigieren

Der Lastwagen kam aus noch nicht geklärten Gründen rechts von der Strasse ab, wollte seinen Fehler laut Bernhard Graser von der Aargauer Kapo gegen links korrigieren.

Dabei krachte er seitlich mit dem entgegenkommenden Linienbus, in dem sieben Passagiere sassen, zusammen – als Folge davon kollidierte er mit dem hinter dem Postauto fahrenden Wagen. Der Lastwagen schlitzte den Bus seitlich auf, die Todesopfer sassen vermutlich am Fenster.

Die Aargauer Kantonspolizei bestätigt zwei Todesopfer sowie drei mittel- bis schwerverletzte Personen im Bus.

Todesopfer waren aus der Region

Bei den Opfern handelt es sich um eine 18-jährige Frau und einen 24-jährigen Mann. Beide waren Schweizer Staatsbürger und wohnten in der Region.

Im Auto sassen ein 29-Jähriger am Steuer, seine Beifahrerin ist 28 Jahre alt. Beide überlebten den Crash, die Frau musste jedoch von der Feuerwehr aus dem Autowrack befreit werden. Sie wurden mit mittelschweren Verletzungen ins Spital gebracht.

Surbtalstrasse bleibt gesperrt

Polizei, Feuerwehr, Ambulanz und ein TCS-Helikopter sind mit einem Grossaufgebot vor Ort. Die Surbtalstrasse zwischen Endingen und Lengnau bleibt wegen der Rettungs- und Bergungsarbeiten vorerst gesperrt. Eine Umleitung ist signalisiert.

«Ich bin ob des tragischen Unfalls in Endingen tief betroffen», sagt Post-Chefin Susanne Ruoff. «Das ist ein sehr trauriger Tag für mich und die Post. Meine Gedanken sind bei den Betroffenen und den Angehörigen der Opfer.»

Der in den Unfall involvierte Lastwagen gehört der Traveco Transporte AG. Otti Häfliger, Vorsitzender der Geschäftsleitung, sprach in einer Stellungsnahme allen Betroffenen sein Beileid aus: «Tief betroffen mussten wir heute Morgen Kenntnis von einem schwereren Verkehrsunfall nehmen, in welchen auch ein LKW der Traveco AG verwickelt wurde. Aktuell haben wir keine Kenntnis über den Unfallhergang. Das werden die laufenden Ermittlungen zeigen.»

Die Geschäftsleitung der Traveco AG «bedauert diesen Vorfall sehr», heisst es in der Stellungsnahme weiter. «Wir sind schockiert und mit den Gedanken bei allen Angehörigen, Verletzten und den beiden Chauffeuren. Wir entbieten allen Betroffenen unser herzliches Beileid. Den Verletzten wünschen wir rasche, gute und vollständige Genesung.»

Beim Lastwagenchauffeur handelt es sich um einen 22-jährigen Schweizer. Er und der Chauffeur des Postautos blieben unverletzt.

Die Staatsanwaltschaft Brugg-Zurzach eröffnete eine Untersuchung. Im Postauto befand sich eine Überwachungskamera. Sie wurde der Staatsanwaltschaft übergeben. (lex/kab)

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