Vierfachmörder von Rupperswil will seine Tat aufarbeiten
Thomas Nick (35) kämpft vor Gericht für Therapie

Der Vierfachmörder von Rupperswil, Thomas Nick, hat beim Bundesgericht eine Beschwerde eingereicht. Er besteht darauf eine Therapie zu bekommen.
Publiziert: 21.02.2019 um 06:58 Uhr
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Aktualisiert: 17.07.2019 um 19:26 Uhr
Wurden in ihrem eigenen Haus ermordet: Carla Schauer (Mitte, †48) mit ihren beiden Söhnen Davin (l., †13) und Dion (r., †19).
Foto: ZVG
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Thomas Nick (35) hat beim Bundesgericht Beschwerde eingereicht. Der Vierfachmörder von Rupperswil hat das Urteil des Aargauer Obergerichts an das Bundesgericht weitergezogen, wie die «Aargauer Zeitung» berichtet.

Dabei hat Nick das Urteil in einem Punkt angefochten. Er fordert für sich eine vollzugsbegleitende ambulante Massnahme. Gemeint ist damit eine Psychotherapie im Gefängnis. Diese besteht meist aus regelmässig stattfindenden wöchentlichen Sitzungen. 

Die Anwältin des Vierfachmörders äussert sich dahingehend zu Nicks Beweggründen für die Beschwerde. «Er will an sich arbeiten und sich bemühen, seine Tat aufzuarbeiten», sagt Senn zur «Aargauer Zeitung».

Die Staatsanwaltschaft des Kantons Aargau wiederum hat im Fall Thomas Nick auf eine Beschwerde verzichte. Demnach sei, wie die «Aargauer Zeitung» berichtet, die vom Obergericht bestätigte ordentliche Verwahrung inzwischen rechtskräftig.

Der Vierfachmord von Rupperswil

Die grausame Bluttat des Vierfachmörders von Rupperswil liegt derweil über drei Jahre zurück. Die Feuerwehrmänner sind die Ersten, die das Grauen zu Gesicht bekommen. Vier verkohlte Leichen. Es handelt sich um Carla Schauer (†48), Sohn Davin (†13), Sohn Dion (†19) und seine Freundin Simona (†21). Es ist der 21. Dezember 2015, ein Montag. Der Tag geht in die Schweizer Kriminalgeschichte ein.

Der Mörder ist Thomas Nick: Schweizer, Junggeselle, unscheinbar. Er wohnte damals nur 500 Meter vom Tatort entfernt. Mit einer List verschaffte er sich Zugang zum Haus.Während er die übrigen Fami­lienmitglieder gefangen hält und bedroht, liess er Carla Schauer Bargeld besorgen. Dabei plante er die Tötung aller Anwesenden von Anfang an. Den jüngeren Sohn missbraucht er.

Alle waren gefesselt und geknebelt worden, bevor er ihnen die Kehle durchschnitt. Die Leichen übergoss er mit Brandbeschleuniger und steckte sie in Brand. Rund ein halbes Jahr nach dem Verbrechen wird Nick in einem Café verhaftet. Er legt ein Geständnis ab. Wie man ihm auf die Schliche kam, sagt die ­Polizei nicht. Technische Mittel spielten eine Rolle, die Fahnder werteten Daten von 30'000 Handynutzern aus. – Nick hatte wohl weitere Taten geplant. (rad)

Das Aargauer Obergericht hat am Donnerstag entschieden, dass der Vierfachmörder von Rupperswil ordentlich verwahrt wird.
3:34
Berufungsprozess:Thomas N. wird ordentlich verwahrt
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