Nach Autobahn-Stau wegen Astra-Bridge
Jetzt reagiert das Bundesamt für Strassen

Auf der A1 bei Luterbach SO sorgte eine mobile Autobahnbrücke in den letzten Wochen vermehrt für Verkehrsbehinderungen. Nach mehreren Beschwerden handelt nun das Bundesamt für Strassen.
Publiziert: 22.04.2022 um 19:20 Uhr

In den letzten Wochen sorgte die Astra-Bridge für viel Ärger im Verkehr. Eigentlich sollte die mobile Brücke auf Baustellen-Abschnitten auf der Autobahn das Stauproblem lösen – das Gegenteil war der Fall.

Bei der Inbetriebnahme brach der Verkehr erst einmal zusammen. Kritik gab es auch von den LKW-Fahrern bezüglich der Höchstgeschwindigkeit auf der Brücke. Die angegebenen 60 km/h seien viel zu schnell. Der Grund: Wer mit dieser Geschwindigkeit auf die Rampe fährt, bei dem könnte sich die Ladung vom Fahrzeug lösen.

«Wenn ich da mit den erlaubten 60 km/h draufgefahren wäre, hätte sich die Ladung gelöst. Ganz gleich, wie gut ich alles fixiert habe. Ich bremse da ganz runter. Ich habe nicht verstanden, für was das gut sein soll», sagte beispielsweise Werner B.*, Fahrer eines Sattelschleppers aus dem Thurgau mit einer Lebensmittelladung, zu Blick.

Auf der A1 bei Luterbach SO steht derzeit die sogenannte Astra-Bridge im Einsatz.
Foto: Beat Michel
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«Wenn man da zu schnell draufbrettert, gibts wahrscheinlich Probleme»
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LKW-Chauffeur Vassili Z.*:«Wenn man da zu schnell draufbrettert, gibts wahrscheinlich Probleme»

Wie der Radiosender «Radio 32» berichtet, gingen beim Bundesamt für Strassen (Astra) deshalb schon zahlreiche Beschwerden ein. Das Astra hat nun beschlossen, das Tempo, mit dem die Brücke befahren werden darf, von 60 auf 40 km/h zu reduzieren.

«Ruhiger und gleichmässiger»

Die Temporeduktion soll dafür sorgen, dass der Verkehr ab sofort «ruhiger und gleichmässiger» rollt, sagt Samuel Hool vom Astra gegenüber dem Sender. «Wir haben jetzt testweise die Höchstgeschwindigkeit auf 40 km/h beschränkt. Dies ist eine Massnahme, um zu schauen, ob wir damit den Verkehrsfluss ein wenig homogenisieren können», sagt er.

Damit wolle man vorbeugen, dass es allfällig abrupte Bremsmanöver oder Geschwindigkeitsunterschiede auf der Brücke gibt. Die Temporeduktion gelte bis auf Weiteres.

Weltweit einzigartig

Die Astra-Bridge ist derzeit auf der A1 bei Luterbach in einem Pilot-Projekt im Einsatz. Sie ist eine weltweit einzigartige Anlage. Auf einer Länge von 100 Metern kann ein Autobahnabschnitt saniert werden, ohne den Verkehr umleiten zu müssen.

Autos und Lastwagen fahren dabei über die Baustelle statt daneben vorbei. Das Konstrukt kann sich jeweils selbstständig zum nächsten Baustellen-Abschnitt verschieben. (bra)

* Name geändert

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