Kanton bittet Shoppi Tivoli zur Nachbesprechung
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Party im Tivoli trotz Corona:«Rückwirkend gesehen war das ein Fehler»

Party im Shoppi Tivoli – jetzt nimmt der Chef im Video-Interview Stellung
«Wir haben es unterschätzt»

In den sozialen Medien sorgen Bilder aus dem Shoppi Tivoli am Samstag für Aufregung. In Zeiten von Corona stürmen unzählige Leute auf Rabatt-Lose. Der CEO des Einkaufszentrums nimmt im BLICK-Interview Stellung und gibt zu: «Wir haben es unterschätzt».
Publiziert: 25.10.2020 um 12:15 Uhr
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Aktualisiert: 26.10.2020 um 16:22 Uhr

Im Shoppi Tivoli ging am Samstag die Post ab. Die Jubiläumsfeier des Einkaufszentrums in Spreitenbach AG zog unzählige Besucher an. Trotz steigenden Coronazahlen strömten die Massen ins Gebäude.

Ohne Sicherheitsabstand und teils ohne Masken stürzten sich die Leute auf Rabatt-Lose, als diese in die Luft flogen. «Ohne Rücksicht», wie ein BLICK-Leser erzählt.

Die Aktion sorgt im Netz für heftige Kritik. «So was macht mich nur noch sprachlos und wütend», kommentiert ein Leser die Aufnahmen.

Die Jubiläums-Party im Shoppi Tivoli in Spreitenbach AG sorgt für Corona-Kritik.
Foto: Twitter / Daniel Well
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«Die Leute stürzten sich ohne Rücksicht auf die Lose!»
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Tivoli-Party trotz Corona:«Die Leute stürzten sich ohne Rücksicht auf die Lose!»

«Wir haben kein Risiko gesehen»

Und auch das Tivoli selbst ist im Nachhinein nicht erfreut. Der Geschäftsführer Patrick Stäuble (51) sagt im BLICK-Interview: «Wenn man die Bilder rückwirkend anschaut, war das ein Fehler».

Trotzdem ist der CEO überzeugt, dass es sich lediglich um «Momentaufnahmen» während der Tischbombenzündung handle. «Auf dem Bild sehen diese drei bis vier Minuten massiv aus, als ob wir die Massnahmen nicht einhalten würden.» Dem sei nicht so, betont er.

Dass die Feier stattfinden würde, habe man bereits vor sechs Wochen entschieden. Damals seien die Ansteckungen «im normalen Rahmen» gewesen. «Wir haben kein Risiko gesehen, insbesondere weil es keine Ansteckungen im Detailhandel gab, sondern mehr im Privatbereich», sagt Stäuble.

Keine Tischbombe am Sonntag

Auch in den Tagen unmittelbar vor dem Event sei die Situation entspannt gewesen. Es habe keine Ansammlungen im Shoppi gegeben, auch am Samstagnachmittag sei die Lage noch unter Kontrolle gewesen. «Wir haben unterschätzt, was am Samstagabend passiert ist», sagt der Geschäftsführer.

Aus den Fehlern lernt Stäuble und sagt die Tischbombe und das Open-Stage-Programm für den Sonntag ab.

«Dass es emotional jetzt so aufkocht, ist uns nicht recht. Das Team gibt täglich alles, damit wir die 150 Shops unterstützen können. Wir wollen keine Gesundheit gefährden, wir hatten wirklich das Gefühl, wir sind safe», sagt er. (man/law)


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