Josip H. (81) zu 24 Monaten bedingt verurteilt
8-facher Opa missbrauchte seine Enkelin

Josip H. hat als 67-Jähriger seine eigene Enkelin mehrfach sexuell missbraucht. Vor Gericht wurde der 81-jährige Kroate am Mittwoch schuldig gesprochen und zu einer bedingten Freiheitsstrafe von 24 Monaten verurteilt.
Publiziert: 08.05.2018 um 23:37 Uhr
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Aktualisiert: 13.09.2018 um 00:15 Uhr
Ralph Donghi

Josip H.* (81) wurde am Mittwoch vor dem Amtsgericht Olten SO wegen mehrfacher sexueller Handlungen mit einem Kind zu einer bedingten Freiheitsstrafe von 24 Monaten verurteilt. Seine Probezeit beträgt zwei Jahre. Ausserdem muss der Schuldige eine Genugtuung von 8000 Franken bezahlen, er ist vollumfänglich schadenersatzpflichtig.

Der pensionierte Fabrikarbeiter betrat am Dienstag am Gehstock, gestützt von seiner Ehefrau kurz nach 8 Uhr den Gerichtssaal. Die Klägerin, seine Enkelin, wurde unter Ausschluss der Öffentlichkeit und ihres achtfachen Opas befragt. Sie verliess den Saal danach weinend.

Die mittlerweile 18-Jährige warf ihrem Opa vor, sie in seiner Ex-Wohnung in Trimbach SO missbraucht zu haben. Das kleine Mädchen ist zu Beginn der Taten im Januar 2004 gerade mal vier Jahr alt, ihr Grossvater 67.

«Ich bin nicht schuldig», sagt H. gleich zu Beginn. Auf weitere Fragen sagt er jedoch meist: «Ich kann mich nicht erinnern.»

Josip H.* (81, l.) am Dienstag, kurz nach 8 Uhr mit seiner Frau auf dem Weg ins Amtsgericht Olten SO. Er hat seine Enkelin (damals 4) sexuell missbraucht.
Foto: Philippe Rossier
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Über vier Jahre hinweg missbraucht

Doch der Staatsanwalt ist sicher: H. hat seiner Enkelin jeweils die Hosen ausgezogen, sie im Intimbereich berührt, dabei Pornos geschaut und masturbiert – das über gut vier Jahre hinweg. Geschehen ist es bei ihm zu Hause im Schlafzimmer, wenn die Enkelin – weil ihre Mutter bei der Arbeit war – bei ihm war und seine Frau nicht daheim. Das soll mehrmals in der Woche gewesen sein.

Weiterer Vorwurf: Der Senior soll seine Enkelin auch in seinem roten Toyota auf gleiche Art mindestens zwei Mal missbraucht haben. Dies, nachdem er mit ihr nach Olten in die Nähe der Badi und der Stadthalle fuhr, um mit seinem Hund spazieren zu gehen.

Auch das streitet H. ab: «Ich war nie mit meiner Enkelin irgendwo alleine!» Auch zu Hause sei immer seine Frau da gewesen. Zudem habe er nicht mal einen Videoplayer im Schlafzimmer gehabt. Auch keinen Kindersitz im Auto.

Enkelin hat mit 14 eine Anzeige gemacht

Erst als 14-Jährige hatte die Enkelin den Mut gehabt, ihren Opa anzuzeigen. Heute ist sie 18 und hat wegen der Anzeige keinen Kontakt mehr zu ihrer Mutter, der Tochter von H.

Als H. danach gefragt wird, was er dazu sage, dass seine Enkelin gesagt habe, von ihm missbraucht worden zu sein, sagt er: «Keine Ahnung. Ich habe nichts getan!»

Für den Staatsanwalt stand jedoch fest: H. hat «egoistisch» gehandelt. Er habe jeweils aufgehört, wenn er den Liftmotor bei seiner Wohnung gehört habe. Und: Es gebe SMS-Beweise, dass er oft mit seiner Enkelin alleine war. Und: «An ihrer Glaubhaftigkeit besteht kein Zweifel.»

* Name von der Red. geändert

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